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Ostsee: Hier verhalten sich die Menschen unverschämt – dafür müssen sie nun zahlen

Ostsee: Hier verhalten sich die Menschen unverschämt – dafür müssen sie nun zahlen

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Urlaubsstimmung in der Lübecker Bucht bei Travemünde Foto: IMAGO / Winfried Rothermel

Dass sich nicht alle Ostee-Besucher vorbildlich verhalten, ist kein Geheimnis. Doch in Lübeck-Travemünde haben sich die unverschämten Tagesgäste wohl gehäuft.

Das sieht zumindest eine Anwohner-Initiative so. Die meisten Besucher bringen demnach nur Müller und Verkehrschaos, aber kein Geld für die Stadtkasse. Deshalb gibt es nun eine krasse neue Maßnahme an einem Strandabschnitt an der Ostsee.

Ostsee-Gäste sollen sich an Kosten beteiligen

Mit der „Petition gegen die Verwahrlosung des Travemünder Strandbereiches“ verlangte die Initiative die Einführung einer Strandgebühr für die Liegewiese unterhalb der Kaiserallee, den sogenannten Grünstrand.

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Wie die „Lübecker Nachrichten“ bereits im August vergangenen Jahres berichteten, geht es den Anwohnern hauptsächlich um die Müllproblematik. Es sei nur fair, wenn auch auswärtige Tagesgäste sich an den Kosten für die Müllentsorgung und das Sicherheitspersonal beteiligen würden.

Dem stimmte der Chef der Lübeck und Travemünde Marketing GmbH mit folgenden Worten zu: „Ob Grünstrand oder Sandstrand – ein faires Gebührenmodell würde sicherlich dazu beitragen, die Attraktivität des Grünstrandes für Gäste und Bürger gleichermaßen zu erhalten.“

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Das ist die Ostsee:

  • auch Baltisches Meer genannt
  • die Ostsee ist das größte Brackwassermeer der Erde
  • die Fläche beträgt 412.500 Quadratkilometer
  • sie ist bis zu 459 Meter tief

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Die Politik sah das ähnlich. Auch Tourismus-Senator Sven Schindler hat eine steigende Menge Müll beobachtet. „Schilder, Ansprachen und Appelle helfen offensichtlich nicht mehr“, sagte er den „Lübecker Nachrichten“.

Grünstrand an der Ostsee gebührenpflichtig

Die Richtung war klar, im November war es beschlossene Sache: Der Grünstrand wurde kostenpflichtig. Wie „Travemünde Aktuell“ berichtet, stehen inzwischen auch die bekannten Automaten für die „Strandbenutzungsgebühr“ an der Wiese.

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Einer befindet sich am Ende der Strandpromenade beim Promenadensteg und einer beim Zugang vom Parkplatz Möwenstein. Vom 15. Mai bis 14. September müssen die Besucher drei Euro zahlen, ab 15 Uhr dann nur noch 1,60 Euro.

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10 Reise-Tipps für die Ostsee:

  • Rügen
  • Bornholm
  • Usedom
  • Hiddensee
  • Fischland-Darß-Zingst
  • Poel
  • Heiligendamm
  • Timmendorfer Strand
  • Fehmarn
  • Hohwachter Bucht

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Die Reaktionen darauf sind gemischt, wie die Kommentare unter dem Artikel zeigen. „Ist schon irre, was hier in Travemünde abgeht“ und „Travemünde und seine ,Verantwortlichen’ schaffen es leider immer wieder, für Kopfschütteln zu sorgen“, ist zu lesen.

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Es gibt aber auch Befürworter für die strenge Maßnahme. Ein Mann begründet die Gebühren damit, dass „der Aufwand, diese Wiese zu pflegen, genauso hoch ist oder sogar noch höher, als den Sand-Strand zu pflegen.“ In einem anderen Kommentar heißt es: „Sehr vernünftige Entscheidung“.

Ganz offensichtlich scheiden sich hier die Geister. Ob in Zukunft tatsächlich weniger Müller dort zurückbleibt, wird sich zeigen. (lh)