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Hamburg: Ausgerechnet diese Sache wird hier ständig geklaut – Polizei steht vor einem Rätsel

Hamburg: Ausgerechnet diese Sache wird hier ständig geklaut – Polizei steht vor einem Rätsel

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Die Polizei Hamburg schnappt inzwischen immerhin deutlich mehr Diebe (Symbolbild) Foto: ONW Images/Imago

Hamburg. 

Hört man sich in Hamburg um, wundert man sich ja, dass überhaupt jemand Fahrrad fährt: Die Fahrradwege sind schlecht und teils gefährlich, die Autofahrer seien rücksichtslos, die Stadtplanung nicht auf Radler ausgerichtet, schimpfen viele Radfahrer.

Trotzdem wollen viele Menschen in Hamburg dennoch lieber mit dem Drahtesel als mit dem Auto in die Uni oder zur Arbeit fahren. Das kommt einer anderen Branche zugute: den Fahrraddieben.

Hamburg: Erstaunliche Diebstahl-Statistik!

Die Wahrscheinlichkeit, dass in Hamburg ein Fahrrad entwendet wird, ist überraschend hoch: Im deutschlandweiten Ranking liegt die Hansestadt auf Platz drei der meisten Fahrradddiebstähle!

33 Räder verschwinden hier im Schnitt pro Tag. Warum es gerade in Hamburg so viele sind? Die Polizei steht vor einem Rätsel.

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Was mit den geklauten Bikes passiere, sei sehr unterschiedlich, so Daniel Ritterskamp von der Polizei Hamburg. Manchmal handele es sich um Gelegenheitsdiebstähle. Manchmal würden Räder als gestohlen gemeldet, weil die Stadtreinigung sie nach Monaten irgendwo entfernt und entsorgt habe. Manchmal seien es Banden.

Achtung, wenn du verdächtige Transporter siehst

Teils handele es sich um umherreisende Diebe, die ihre Beute dann in anderen Städten oder gar in anderen europäischen Ländern anbieten.

„Fahrräder werden nach dem Diebstahl von den Tätern auch in Transporter geladen und abtransportiert. Auch am Tage und mitten in Wohngebieten. Häufig tragen die Fahrzeuge ausländische Kennzeichen oder Kurzzeitkennzeichen“, warnt die Polizei.

Diebe verkaufen auf Flohmärkten

Doch recht oft tauchen in Hamburg verschwundene Räder auch wieder auf. „Täter versuchen, gestohlene Fahrräder auf Flohmärkten oder Onlineportalen zu verkaufen“, so die Polizei.

Wer dort eines kauft und bereits ahnt, dass es gestohlen sein könnte, macht sich strafbar! „Immer einen ordentlichen Kaufvertrag machen“, raten die Beamten.

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Es war schon mal viel schlimmer

Und eines sollte ebenfalls erwähnt werden: Zwar ist die Zahl der gestohlenen Räder erschreckend – 12.079 sind es pro Jahr. Doch: Es waren sogar schon mal mehr!

2015 kamen in Hamburg etwa 17.217 Bikes abhanden! Und im Vergleich dazu hat sich die Aufklärungsquote stetig verbessert: von 3,9 Prozent 2015 auf 4,1 Prozent 2019.

Vorsorgen für den Ernstfall

Es ist schwer, Fahrraddiebstähle aufzuklären. Auch, weil ein Drahtesel aussieht wie der andere. Deshalb rät die Polizei Hamburg, sich gleich nach dem Kauf die Rahmennummer zu notieren, die „meist unter dem Tretlager eingraviert“ sei.

Auch solle man sein Fahrrad und besonders dessen einzigartige Merkmale am besten direkt fotografieren.

Nur Bügelschlösser sind wirklich sicher

Vorsorge ist jedoch besser als Nachsorge. „Jedes fünfte Fahrrad, das gestohlen wird, ist überhaupt nicht gesichert“, kritisiert die Polizei, und wenn doch, würden viele Hamburger beim Anschließen Fehler machen.

„Verwenden Sie nur sehr gute Bügelschlösser“, raten die Beamten. „Kabel- und Faltschlösser sind kein Hindernis für Diebe.“

Diebe sind erkennbar

Und oft seien Fahrraddiebe durchaus erkennbar – wenn die Menschen bloß genauer hinschauen würden. Sie haben meist Werkzeug dabei, oft auch einen Transporter. Aufmerksam sein sollte man auch, wenn jemand ein offensichtlich nicht zu ihm passendes Rad bei sich habe.

In solchen Fällen werden Zeugen gebeten, direkt die 110 anzurufen oder sich online bei den Beamten zu melden.