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Sylt: Frust auf wichtiger Verbindung nimmt kein Ende – Mann platzt völlig der Kragen

Sylt: Frust auf wichtiger Verbindung nimmt kein Ende – Mann platzt völlig der Kragen

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Die Hamburg-Sylt-Verbindung sorgt wieder für Ärger. Foto: picture alliance / dpa | Carsten Rehder

Eine Woche zum Vergessen war es. Wieder einmal. Und der Schrecken hat einen Namen: RE6. Das ist der Name der berüchtigten Regional-Verbindung zwischen Sylt und Hamburg. Sie verläuft über Elmshorn, Itzehoe, Heide, Husum und Niebüll.

Erst vor kurzem berichtete uns ein Reisender, dass es mal wieder größere Probleme auf der Strecke gab, was seit Jahren regelmäßig vorkommt (MOIN.DE berichtete). Ein Bagger soll eine Weiche gerammt haben, allerdings nicht auf Sylt, sondern auf dem Festland. Mehr als eine Stunde Verspätung hatte das am späten Mittwochabend zur Folge.

Sylt: Elend ohne Ende

Auch kurz danach hörte das Elend nicht auf. Am Freitag tat RE6 das, was leider mittlerweile niemanden mehr wundert: Es gab Zugausfälle, Verspätungen und Pendler-Frust. Die offizielle Begründung der Deutschen Bahn wie schon am Mittwoch: Bauarbeiten.

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Auch Urlauber dürften in diesem Sommer wieder das ganze Drama zu spüren bekommen, wenn Übernachtungen für Auswärtige in Schleswig-Holstein möglich sein sollten.

Die Thematik am Freitag zusammengefasst: Ein Zugausfall um 3.52 Uhr von Westerland auf Sylt nach Hamburg, ein Zugausfall in entgegengesetzte Richtung bis Itzehoe um 7.40 Uhr, genau wie ein Ausfall von der Insel in die Hansestadt um 7.22 Uhr und die Verspätung eines Zuges ab 5.28 Uhr in Husum um 20 bis 30 Minuten.

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Das ist Sylt:

  • Sylt ist die größte nordfriesische Insel und liegt in der Nordsee
  • Nach Rügen, Usedom und Fehmarn ist Sylt die viertgrößte Insel Deutschlands
  • Die Insel Sylt ist vor allem für ihre Kurorte Westerland, Kampen, Wenningstedt und den ca. 40 Kilometer langen Sandstrand im Westen bekannt
  • Zahlreiche Gebiete auf und um Sylt sind als Schutzgebiete ausgewiesen. Auf der Insel gibt es allein zehn Naturschutzgebiete
  • Der Tourismus ist seit über 100 Jahren auf Sylt von erheblicher Bedeutung, seit Westerland 1855 zum Seebad (Kurort) wurde
  • Im Sommer befinden sich täglich rund 150.000 Menschen auf der Insel
  • Zum Vergleich: Lediglich rund 18.000 Menschen leben auf Sylt
  • Die Insel erreicht man mit dem Auto vom Festland mit dem Sylt-Shuttle der DB und dem Autozug, dazu verkehren Nahverkehrszüge und Inter City Züge der DB.
  • Auch über den Flughafen Sylt ist die Insel per Linien- und Charterverbindungen zu erreichen

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Sylt: Menschen schwer genervt von der Insel-Verbindung – doch jetzt bewegt sich etwas

Sylt: Unabhängige Seiten twittern über Zugausfälle

Das alles berichten die Twitter-Seiten „Nahverkehrsstörungen HH&SH“ und „RE6/RE60 Störungen Schleswig-Holstein“, die nicht von der Deutschen Bahn betrieben werden. Auch in einschlägigen Facebook-Gruppen tauschten sich die Reisenden am frühen Freitagmorgen wieder über die Ausfälle und Verspätungen aus.

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Einem Mann platzte dabei der Kragen. Er halte das Ganze nicht mehr für „grenzwertig“, sondern „überschritten und forderte die Entlassung der Verantwortlichen. Die Situation sei eine „unglaubliche Zumutung“.

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Das war längst nicht der erste Wutausbruch eines Reisenden auf der Strecke, die seit Jahren mit solcherlei Meldungen deutschlandweit Bekanntheit erlangte.

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Hilfe für Reisende auf der Hamburg-Sylt-Verbindung:

  • Offizielle Störungsmeldungen der Deutschen Bahn gibt es >>> Hier
  • Störungsmeldungen auf der Hamburg-Sylt-Strecke gibt es >>> Hier
  • HVV-Störungsmeldungen gibt es >>> Hier
  • Pendler auf der Sylt-Verbindung tauschen sich >>> Hier aus
  • Übernachtungsunterkünfte für gestrandete Pendler gibt es >>> Hier

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Viele Menschen haben resigniert oder meiden die Marschbahn, andere gehen nicht mehr in der Erwartung zum Bahnhof, dass dort auch tatsächlich alles reibungslos funktioniert. Die psychische Belastung durch die vielen Probleme ist vor allem für Arbeits-Pendler hoch.

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Sylt: Sanierung dauert Jahre

Die Politik ist erst nach Jahren mit Problemen aktiv geworden. Es werden sehr viele Millionen Euro zwischen Westerland und Hamburg investiert (MOIN.DE berichtete), doch die marode und teilweise eingleisige Strecke zu modernisieren, dauert. Und die Baustellen wiederum sorgen für neuen Pendler-Frust.

Was außerdem auch ein Problem sein soll: das eingesetzte Wagen-Material der Regionalzüge, die es so nirgendwo anders in Deutschland gibt und die in der Vergangenheit immer wieder durch Tür-Defekte auffielen. Einst mussten sie sogar wegen Kupplungs-Problemen für lange Zeit komplett aus dem Verkehr gezogen werden.

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Kleiner Trost: In dieser Woche hat das Verkehrsministerium die Deutsche Bahn mit dem zweigleisigen Ausbau des Abschnittes zwischen Niebüll und Klanxbüll beauftragt. „Ich hoffe, dass wir mit den Bauarbeiten zügig starten können“, sagte Schleswig-Holsteins Verkehrsminister Bernd Buchholz (MOIN.DE berichtete). (rg)