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Rügen: Ehepaar macht Strandfund und wird gewarnt – „Gab schon schwere Unfälle“

Rügen: Ehepaar macht Strandfund und wird gewarnt – „Gab schon schwere Unfälle“

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Ein Paar spaziert am Strand der Ostsee-Insel Rügen entlang. Foto: picture alliance / Stefan Sauer/dpa-Zentralbild/dpa

„Weiß Jemand, was das ist?“, fragt eine Urlauberin in einer Facebook-Gruppe für Fans der Ostsee-Insel Rügen. Gemeinsam mit ihrem Mann hat sie einen rätselhaften Fund gemacht.

Zu dem Foto liefert die Rügen-Touristin die passende Beschreibung: „Sieht aus wie ein Stein, ist aber leicht wie eine Feder.“ Ein paar andere Urlauber sprechen unter dem Post sofort eine Warnung aus.

Rügen-Fans warnen die Urlauber

Denn ein einige Küsten-Fan vermuten, dass es sich um weißen Phosphor handelt. Ein gefährliches Überbleibsel von Munition aus den beiden Weltkriegen. „Vorsicht, leicht entzündlich“, lässt ein Mann die Urlauber wissen.

+++ Rügen: Badeverbot in Ostsee! Doch dann verhalten sich Eltern wie Kinder +++

„Ja, weißer Phosphor wird da oft angespült“, stimmt ein weiterer Mann zu. „Entzündet sich selbst. Da gab es schon sehr schwere Unfälle“, fügt er hinzu. Allerdings handelt es sich bei dem vermeintlichen Stein nicht um einen Munitionsfund.

Phosphor sehe völlig anders aus, merken einige Insel-Fans an. Damit haben sie Recht. Tatsächlich sieht weißer Phosphor Bernstein sehr ähnlich. Doch was genau ist denn nun das Objekt auf dem Foto?

Schlacke auf Rügen

„Lava“, „Gold“ und „das Innenleben eines Mc Donald’s-Hamburger“ sind wohl nicht ganz ernst gemeinte Vorschläge. Die richtige Antwort lautet Schlacke! „Ein Abfallprodukt der Metallurgie oder Müllverbrennung“, klärt ein Mann auf.

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Das ist Rügen:

  • Insel vor der Ostseeküste Vorpommerns
  • Flächengrößte und bevölkerungsreichste Insel Deutschlands
  • Etwa 77.000 Menschen leben hier
  • Auf der Insel gibt es 100 Sonnenstunden pro Jahr mehr als in München
  • Neben Stränden gibt es auf Rügen auch viele Naturschutzgebiete

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Die dunklen, kantigen Brocken entstehen bei der Eisen-, Kupfer- und Stahlproduktion und sind jahrelang als beliebtes und günstiges Baumaterial eingesetzt worden. Da sie robuster sind als Naturstein, sind die Schlackesteine vor allem als Baumaterial im Küstenschutz vorzufinden.

Umweltbelastung für Rügen

Entzünden können sich die Steine zwar nicht, ganz ungefährlich sind sie aber nicht. Schlacke kann neben der Metallproduktion auch von Mülldeponien stammen. Die genaue Herkunft und Zusammensetzung der Brocken ist oft unklar.

Gewiss ist aber, dass Schlacke oftmals giftige Schwermetalle wie Blei, Zink oder Kupfer enthält, die mit dem Abfallprodukt ins Meer gelangen. Eine enorme Belastung für die Umwelt.

Rügen-Urlauber wollen Fund loswerden

Die Antworten der Rügen-Fans haben die Urlauberin jedenfalls abgeschreckt. „Nun schmeißen wir es aber lieber weg“, kommentiert sie selbst den Beitrag. Auch davor warnt ein Gruppenmitglied sie.

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10 Tipps für Urlaub an der Ostsee:

  • Rügen
  • Bornholm
  • Usedom
  • Hiddensee
  • Fischland-Darß-Zingst
  • Poel
  • Heiligendamm
  • Timmendorfer Strand
  • Fehmarn
  • Hohwachter Bucht

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„Sonst nehmen es Kinder“, befürchtet ein Mann. Stattdessen solle sie den Stein der Feuerwehr übergeben. Böse Unfälle mit weißem Phosphor gibt es an der Ostsee-Küste immer wieder, vor allem auf der Nachbarinsel Usedom werden die Munitionsreste häufig angespült.

Aber auch an der Elbe kam es bereits zu unschönen Zwischenfällen, so wie im Spätsommer des vergangenen Jahres. >>> Hier kannst du mehr darüber lesen. Doch auch auf Rügen machte ein Mann erst kürzlich einen gefährlichen Fund, wie du >>> hier nachlesen kannst. (lh)