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Sylt: Wilde Szenen am Autozug! Was dieser Typ hier tut, setzt allem die Krone auf

Sylt: Wilde Szenen am Autozug! Was dieser Typ hier tut, setzt allem die Krone auf

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Mit seinem Wagen hat ein Einheimischer vor der Station des Sylt-Shuttle für ziemlich wilde Szenen gesorgt (Symbolbild). Foto: imago images/localpic

Auf der Strecke zur Auto-Verladestation in Niebüll hat man schon so einiges erlebt: Menschen, die nach Sylt wollen, versuchen sich hier gerne vorzudrängeln, hupen dabei – selbst U-Turns sind keine Seltenheit. Doch was sich ein Mann jetzt an der berühmten Stau-Falle vor den Zügen erlaubt hat, toppt wirklich alles. Zurecht wird er dafür jetzt mächtig Ärger bekommen.

Denn das Brisante an der ganzen Sache ist: Bei seiner Aktion kurz vor dem Sylt-Shuttle hat sich der Mann auch noch selbst gefilmt und das Video seinen Weg in die Sozialen Netzwerke gefunden. Dort wurde es inzwischen vielfach geteilt. So kam die Polizei dem Verkehrsrowdy auf die Schliche.

Sylt: Täter machte Video von seiner Fahrt

Am Freitagnachmittag gaben die Beamten eine Meldung heraus, dass im Bereich des Amtes Südtondern ein selbst gedrehtes Video in den Sozialen Medien geteilt wird. „In diesem Video wird ein Verkehrsteilnehmer von seinem Beifahrer gefilmt, wie er durch den Stau an der Autoverladung fährt.“

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MOIN.DE hat das Video gesehen. Zu dessen Beginn kündigt ein Mann an, „durch das Urlauberchaos“ in Niebüll zu fahren. „Es interessiert hier sowieso keine Sau, wie wir fahren“, heißt es anschließend von ihm. Dann gibt der Fahrer Gas und macht einen U-Turn auf der Straße.

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Das sind die nordfriesischen Inseln:

  • Die nordfriesischen Inseln liegen vor der Westküste Schleswig-Holsteins im nordfriesischen Wattenmeer, einem Teil der Nordsee.
  • Neben den größeren Inseln Sylt, Föhr, Amrum, Pellworm und Nordstrand gibt es kleinere sogenannte Halligen.
  • Sie alle gehören zum Kreis Nordfriesland.

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Er quetscht sich vor einer Ampel links an stehenden Autos vorbei, fährt dabei mit den linken Reifen über das Gras einer Verkehrsinsel. Nach ein paar Metern dann kommt er gezwungenermaßen zum Stehen, weil die Straße komplett vollgestopft mit Autos in Richtung Sylt-Autoverlader ist.

Und was macht der drängelnde Fahrer? Er hupt. Durchgängig. Sehr viele Sekunden lang. Ein klarer Fall von Nötigung im Straßenverkehr. Die Autos vor ihm beginnen nach rechts zu fahren, um dem Drängler Platz zu machen, was ihn zum Lachen bringt.

„Spasti“-Rufe zu Sylt-Touristen

Dann setzt der Fahrer des Wagens noch einen drauf und schert plötzlich selbst nach rechts auf den Rasen aus. Dort überholt er mehrere Autos, die in der Schlange stehen. „Ja was denn alder, wir wohnen hier, du Spasti“, ruft er auf der Straße stehenden Touristen zu und lacht dabei erneut. Dann endet das Video auf einer Abbiegespur.

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Die Polizei ließ verlauten, dass man „sehr interessiert“ an dem Video sei, da darin „diverse Verkehrsverstöße und Beleidigungen festzustellen“ seien. Der Fahrer wurde mittlerweile ermittelt und entsprechende Ermittlungsverfahren eingeleitet.

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Das ist Sylt:

  • Sylt ist die größte nordfriesische Insel und liegt in der Nordsee
  • Nach Rügen, Usedom und Fehmarn ist Sylt die viertgrößte Insel Deutschlands
  • Die Insel Sylt ist vor allem für ihre Kurorte Westerland, Kampen, Wenningstedt und den ca. 40 Kilometer langen Sandstrand im Westen bekannt
  • Zahlreiche Gebiete auf und um Sylt sind als Schutzgebiete ausgewiesen. Auf der Insel gibt es allein zehn Naturschutzgebiete
  • Der Tourismus ist seit über 100 Jahren auf Sylt von erheblicher Bedeutung, seit Westerland 1855 zum Seebad (Kurort) wurde
  • Im Sommer befinden sich täglich rund 150.000 Menschen auf der Insel
  • Zum Vergleich: Lediglich rund 18.000 Menschen leben auf Sylt

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„Davon abgesehen, dass das in dem Video gezeigte Verhalten rücksichtslos und gefährlich ist, ist eine solche Verbreitung in den Sozialen Medien in der Regel nicht mehr aufzuhalten. Der Urheber solcher Videos hat keinen Einfluss darauf, wer dieses Video erhält“, teilt die Polizei außerdem mit.

Niebüller weisen auf Vergehen von Sylt-Urlaubern hin

In besagten Sozialen Netzwerken schlagen die zugehörige Polizeimeldung und das Video hohe Wellen. Besonders interessant ist in den Debatten, dass so einige Menschen das Geschehen zum Anlass nehmen, um auf die wöchentlich wiederkehrenden Zustände am Autoverlader aufmerksam zu machen.

„Aber wenn Sylt-Urlauber sich an keinerlei Verkehrsregeln halten, sagt die Polizei nix. Das ist dann in Ordnung?“, schreibt zum Beispiel eine Frau und erhält viel Zuspruch. Und ein Mann meint: „Warum wird die Polizei denn nicht aktiv, wenn ALLE Touris bei rot dennoch rüberfahren? Auf einer Bundesstraße parken, herum laufen?“

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Und ein weiterer meint: „Aber an Kreuzungen zu parken und niemandem mehr rauslassen aus dem Gewerbegebiet das ist dann in Ordnung?“ Auch dafür gibt es sehr viel Zuspruch.

Anreise-Stress nach Sylt ist ein Klassiker

Außerdem heißt es: „Unglaublich, das die Polizei da ermittelt! Wenn der Beifahrer gefilmt hat. Ich glaube jeder Einwohner rund um Niebüll herum benutzt viele Schimpfwörter und Beleidigungen, wenn er/sie an den Wochenenden oder Feiertagen über die B5 oder durchs Gewerbegebiet fahren muss.“

Es wird deutlich, dass sehr viele Niebüller extrem verärgert sind über die Situation am Auto-Verlader, die sich monatelang jedes Wochenende oder auch darüber hinaus wiederholt. Dennoch darf das natürlich nicht darüber hinwegtäuschen, dass das keine Rechtfertigung für die gefährliche Eskalation des Einheimischen sein darf.

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Stress vor dem Autoverlader nach Sylt ist seit Jahren ein Klassiker. Wegen des sehr hohen Andrangs auf die Insel kommt es regelmäßig zu kilometerweiten Staus bis auf die Bundesstraße hinaus. Das macht Einheimischen zu schaffen. Auch Rücksichtslosigkeiten sind keine Seltenheit.

Wer sich das nicht geben will, für den gibt es eine entspanntere, aber längere Alternative. >>> Hier mehr dazu.

Sylt-Fans in Rage

Andere Szenen auf der Insel haben kürzlich dafür gesorgt, dass Sylt-Liebhaber wieder einmal heftig diskutiert haben. Worum es geht, erfährst du >> hier!

Für Diskussionen hat auch ein Streit mit Fans des Küstenortes Sankt Peter-Ording gesorgt. >> Hier liest du, was der Auslöser war. (rg)