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Hamburg: Umstrittener Wohn-Konzern will jetzt richtig abkassieren – der Grund ist blanker Hohn

Hamburg: Umstrittener Wohn-Konzern will jetzt richtig abkassieren – der Grund ist blanker Hohn

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Rolf Buch, Vorstandschef der Vonovia (im Kreis) machte eine krasse Ankündigung.

Wohnen in Hamburg – für viele Menschen in der Hansestadt ein teures „Vergnügen“. Mieten steigen immer weiter, Immobilien erleben einen Preisboom, der aktuell kein Ende zu nehmen scheint.

Ein umstrittener Wohnkonzern erntete nicht nur in Hamburg immer wieder scharfe Kritik (>>> hier mehr lesen) – und machte nun eine Ankündigung, die Mietern den Boden unter den Füßen wegzieht.

Hamburg: Mehr, mehr, mehr

An steigende Mieten haben sich vor allem Großstädter inzwischen gewöhnt. Dennoch müssen Menschen für das Grundbedürfnis Wohnen immer tiefer in die Tasche greifen. Besonders problematisch: Das aktuelle Inflationsgeschehen hat die Situation nicht gerade vereinfacht.

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Der Bochumer Immobilienriese Vonovia beruft sich nun genau auf diesen allgemeinen Wertverfall des Geldes und kündigt an, Mieten erhöhen zu wollen. „Wenn die Inflation dauerhaft bei vier Prozent liegt, müssen auch die Mieten künftig jährlich dementsprechend ansteigen.“ gab Vonovia-Vorstandschef Rolf Buch gegenüber dem „Handelsblatt“ am gestrigen Mittwoch (1. Juni) an.

Die Vonovia besitzt über 19.000 Wohnungen allein in Hamburg, insgesamt rund 360.000 Wohnungen in Deutschland.

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Daten und Fakten über Hamburg:

  • Hamburg ist als Stadtstaat ein Land der Bundesrepublik Deutschland.
  • Hamburg ist mit rund 1,9 Millionen Einwohnern die zweitgrößte Stadt Deutschlands und die drittgrößte im deutschen Sprachraum.
  • Das Stadtgebiet ist in sieben Bezirke und 104 Stadtteile gegliedert, darunter mit dem Stadtteil Neuwerk eine in der Nordsee gelegene Inselgruppe.
  • Der Hamburger Hafen zählt zu den größten Umschlaghäfen weltweit.
  • Die Speicherstadt und das benachbarte Kontorhausviertel sind seit 2015 Teil des UNESCO-Weltkulturerbes
  • International bekannt sind auch das Vergnügungsviertel St. Pauli mit der Reeperbahn sowie das 2017 eröffnete Konzerthaus Elbphilharmonie.

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Hamburg: Dringliche Aufrufe zu mehr Menschlichkeit

Dem Aktienkonzern scheine das Wohl seiner Anteilseigner wichtiger zu sein als das der Mieterinnen und Mieter, die jetzt schon unter den Lebenshaltungskosten litten, sagte der Vorsitzende des Paritätischen Gesamtverbandes, Rolf Rosenbrock. Die Parlamentarische Geschäftsführerin der SPD-Bundestagsfraktion, Katja Mast, appellierte an das Verantwortungsgefühl von Deutschlands größten Vermieter.

Entfesselter Mietmarkt in Hamburg

Angesichts der Vonovia-Gewinne im vergangenen Jahr von rund 2,7 Milliarden Euro müsse es für Mieterinnen und Mieter wie Hohn in den Ohren klingen, dass der Konzern jetzt im Zuge der Inflationsentwicklung die Mieten erhöhen wolle, setzt Rosenbrock nach.

Eine Lösung für einen mittlerweile völlig entfesselten Mietmarkt und blinde Gier auf Vermieterseite liegt schon seit Jahren auf dem Tisch: Wohnungsbau ankurbeln, vor allem im Hinblick auf Sozialwohnungen. Rolf Rosenbrock mante erneut an, es würden mehr Vermieter mit einem sozialen Gewissen gebraucht und sprach sich für mehr öffentlich geförderten, sozialen, kommunalen und genossenschaftlichen Wohnungsbau aus.

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Hamburg: Kein Ende in Sicht

„Mieterinnen und Mieter in der jetzigen Zeit mit weiteren Mieterhöhungen zu verunsichern, ist keine Antwort auf die neue Zeit.“ gab SPD-Politikern Mast zu Protokoll.

Bereits am Mittwoch hatte sich der Deutsche Mieterbund (DMB) entsetzt über die Ankündigung der Vonovia gezeigt: „Dass Mieterinnen und Mieter für den eingebrochenen Aktienkurs von Vonovia und höhere Zinsen am Kapitalmarkt herhalten müssen, zeigt, dass die Geschäftsmodelle börsennotierter Wohnungskonzerne unsozial und spekulativ sind“, sagte Präsident Lukas Siebenkotten.

Teure Energie und Lebensmittel haben die deutschen Verbraucherpreise im Mai so stark steigen lassen wie seit der Ölkrise in den frühen 1970er-Jahren nicht mehr. Waren und Dienstleistungen kosteten durchschnittlich 7,9 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Im Euro-Raum kletterte die Inflation sogar auf 8,1 Prozent. (wip/dpa)