Ein Wochenende voller Musik und Freude – so hatten sich es die Zwillingsbrüder Duy Quang und Quang Minh Nguyen vorgestellt. Die beiden 23-jährigen Auszubildenden aus Hamburg waren nach Frankfurt gereist, um ein Konzert zu erleben. In der Nacht zum 6. Juli wollten sie mit einem E-Scooter zurück zu ihrer Unterkunft – doch dazu kam es nie. Ein Auto erfasste sie auf dem Heimweg. Beide verloren ihr Leben.
In ihrer Heimatstadt Hamburg sorgt der tragische Unfall für tiefe Betroffenheit. Die Brüder arbeiteten als Auszubildende in einer kieferorthopädischen Praxis in Altona. Dort gehörten sie längst zur Familie. Nun hat das Team eine Spendenkampagne gestartet – aus Mitgefühl und als Zeichen der Verbundenheit. Auf der Plattform GoFundMe wird Geld für die Familie der Brüder in Vietnam gesammelt.
Hamburg: Vom ersten Anruf bis zum festen Platz im Team
„Ich erinnere mich noch genau an den Moment, als sie sich bei uns bewarben“, erzählt die Praxisinhaberin Dr. Christina Essers. Zwei junge Männer, höflich, zielstrebig, voller Hoffnung – so beschreibt sie die Zwillinge. Sie seien bestens vorbereitet gewesen, hätten schon gut Deutsch gesprochen und einen klaren Wunsch geäußert: in Hamburg Fuß zu fassen und ihrer Familie eine bessere Zukunft zu ermöglichen. Die Entscheidung, sie einzustellen, sei sofort gefallen.
Minh und Quang waren nicht nur fleißige Mitarbeiter – sie lebten für ihre Familie in Vietnam. Einen Großteil ihres Einkommens schickten sie regelmäßig nach Hause. Sie liebten ihr neues Leben in Hamburg, die Kultur, die Musik, das Essen. Die Praxis wurde ihr zweites Zuhause, das Team ihre zweite Familie.

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Hamburg: Spendenaufruf trifft einen Nerv
Der Spendenaufruf der Praxis hat bereits große Resonanz ausgelöst. Menschen aus Hamburg und darüber hinaus drücken ihre Anteilnahme aus. „Minh und Quang haben uns so viel gegeben“, sagt Dr. Essers. „Jetzt möchten wir wenigstens ein kleines Stück davon zurückgeben.“ Die gesamte Spendensumme soll direkt an die Angehörigen in Vietnam gehen.
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Die Anteilnahme zeigt: Minh und Quang waren mehr als Auszubildende. Sie haben Spuren hinterlassen – in Herzen, im Alltag, im Team. Ihr plötzlicher Tod reißt eine große Lücke. Doch die Erinnerungen an ihre Herzlichkeit, ihren Mut und ihre Lebensfreude bleiben. Und mit jeder Spende wächst das Zeichen, dass sie in Hamburg nicht vergessen sind.