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Frau entwickelt eigene HVV-App – weil das Original komplett nervt!

Die HVV-App ist nicht immer leicht zu bedienen. Eine Frau aus Indien hat jetzt einfach eine eigene, verbesserte Version entwickelt!

© IMAGO / YAY Images / Hanno Bode

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Als Sanjeevani Goraksh Arjun vor knapp einem Jahr aus Indien nach Hamburg zog, war die HVV-App eines ihrer ersten Tools, um sich in der Stadt zurechtzufinden. Doch statt Unterstützung erlebte sie täglich Frust.

So geht es wohl auch vielen anderen Nutzern der HVV-App. So entwickelte Sanjeevani Goraksh Arjun kurzum eine eigene Version – mit zahlreichen Verbesserungen!

HVV-App-Nutzung „Nicht immer intuitiv“

„Die Nutzung war nicht immer intuitiv. Ich habe mich oft in den Ticketkategorien verloren oder war unsicher, in welche Zone ich reise“, erklärte Arjun gegenüber „Nahverkehr Hamburg“. Dieser Schmerzpunkt wurde zur Inspiration: Als erfahrene UX-Designerin und Teil einer Online-Weiterbildung beschloss sie, die HVV-App zu analysieren und zu optimieren.

Die Idee wuchs aus persönlicher Verwirrung und beruflicher Neugier. Statt die Probleme still zu ertragen, widmete sie sich während ihrer Ausbildung im UX Gym intensiv dem Projekt. Dabei analysierte sie die HVV-App detailliert, führte Nutzerinterviews und entwickelte innerhalb weniger Wochen einen Prototyp.

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Die größten Schwächen der HVV-App im Fokus

Ihr erster Eindruck der HVV-App: verwirrend und nicht klar strukturiert. Die größte Kritik betraf die Terminologie, insbesondere Begriffe wie „Supplements“ in der englischen Version oder „Hamburg Card“. Diese seien unverständlich oder nicht nutzerfreundlich. Auch die fehlende Möglichkeit, für mehrere Personen Tickets zu kaufen, stieß auf Probleme. „Das ist für Paare, Familien oder Freunde unerlässlich“, sagt Arjun. Zudem bemängelt sie, dass Nutzer die App oft verlassen müssen, um ihre Tarifzone zu ermitteln.

Andere Mobilitäts-Apps, wie RedBus oder Uber aus Indien, machen es besser. Sie punkten mit klaren Anweisungen, einfacher Sprache und kontextbasierten Informationen. Google Maps sei ein weiteres Vorbild, weil es komplexe Reisen durch Echtzeitinformationen und klare Strukturen vereinfache. Ihr Ziel: die Auffindbarkeit in der HVV-App zu verbessern und Nutzern das Buchen von Tickets zu erleichtern.

Besser als die HVV-Version

Während der Konzeptphase konzentrierte sie sich auf den Prozess „Erkunden und Buchen von Tickets“. In vier Schritten analysierte sie den bestehenden Flow, identifizierte Schwachpunkte und testete Prototypen mit Nutzern. Card-Sorting mit Pendlern und Interviews mit Freunden und Einwanderern halfen ihr, die Probleme zu verstehen. Ein wichtiger Aha-Moment: Der Begriff „Supplements“ führt bei vielen Nutzern zu Missverständnissen, und viele suchen außerhalb der App nach Zoneninformationen.

Ihr Prototyp bietet Verbesserungen durch klarere Ticketkategorien, eine direktere Zonenführung und die Möglichkeit, bereits bei der Auswahl die Anzahl der Tickets festzulegen. Kleine Änderungen, wie die Umbenennung von „Supplements“ in „Add-ons“, sollen große Auswirkungen auf die Nutzerfreundlichkeit haben. Löst das die HVV-App ab?


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HVV-App bald abgelöst?

Sanjeevani Goraksh Arjun verfeinert ihren Ansatz weiter und plant, den HVV oder die Hochbahn zu kontaktieren. Sie möchte das Projekt nicht nur als Kritik nutzen, sondern als Grundlage für ein Gespräch. „Ich hoffe, dass sie offen für die Ideen sind“, sagt sie gegenüber „Nahverkehr Hamburg„. Ihr Wunsch ist, dass die HVV-App „ein System wird, das die alltäglichen Bedürfnisse seiner Nutzer versteht und mehr Empathie zeigt“. Insbesondere Neueinsteiger, Touristen und Personen mit Sprachbarrieren könnten so einfacher durch den HVV-Nahverkehr navigieren.

Sie sieht großes Potenzial in der HVV-App und möchte zu ihrer Verbesserung beitragen. Die bisherigen Ergebnisse ihrer Arbeit zeigen, dass UX-Design selbst mit kleinen Änderungen einen enormen Mehrwert schaffen kann.

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