Ab Mitte Oktober heißt es für viele HVV-Pendler im Hamburger Südosten: Umsteigen, Geduld beweisen und Nerven behalten.
Denn die S-Bahn-Linie 2 wird gleich mehrfach stillgelegt. Zwischen Hauptbahnhof und Bergedorf müssen zwei über 100 Jahre alte Brücken erneuert werden – an der Wendenstraße und am Anckelmannplatz. Die Bahn verspricht: Danach sollen die täglich rund 300 Züge leiser und moderner rollen. Doch bis dahin heißt es: Ersatzverkehr, Staus und Chaos im HVV in Kauf nehmen.
HVV: Drei Wochen wird gebaut
Drei Wochen lang wird gebaut, gesperrt und umgeleitet. Vom 18. Oktober bis 2. November fährt zwischen Berliner Tor und Billwerder-Moorfleet nichts mehr auf Schienen, danach bis 7. November auch nicht zwischen Berliner Tor und Tiefstack. Dafür rollen HVV-Busse – im Fünf-Minuten-Takt, verspricht die S-Bahn. Ein Direktbus soll von Bergedorf bis Berliner Tor durchfahren, in beide Richtungen.
Auf Facebook läuft die Kommentarspalte heiß. „Super geniales Timing S-Bahn Hamburg!“, schreibt jemand sarkastisch. „Also alle Mann rein in den SEV und stapeln bis unters Dach!“ Andere sind da etwas milder gestimmt: „Zwei Wochen davon sind Ferien. Sollen sie das außerhalb der Ferien machen? Das wäre wohl noch schlimmer.“ Ein weiterer Nutzer gibt sich pragmatisch: „Irgendwann muss man auch mal an 100 Jahre alten Brücken dran – sei doch froh, dass was gemacht wird.“
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HVV: „Ganz schlechtes Timing“
Doch es gibt auch reichlich Skepsis. „Busse ab Berliner Tor nach Bergedorf fahren im 5-Minuten-Takt. Das kann ja nur lustig werden… Wo kommen denn die ganzen Busse her?“, fragt ein Kommentator trocken. Andere HVV-Fahrgäste rechnen mit Dauerstau: „Na dann viel Spaß auf der B5 – da kommt bestimmt noch eine Autobahnsperrung dazu
“ Wieder andere schimpfen über das Timing: „Hätte man nicht warten können, bis die Regionalbahnen wieder fahren? Ganz schlechtes Timing“ und „Das ist das dümmste Timing überhaupt.“
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Ein paar Stimmen bleiben trotzdem gelassen. „Ich habe mit den Direktbussen bisher nur gute Erfahrungen gemacht“, schreibt jemand, die seien auch nur wenig langsamer als die S-Bahn. Andere winken ab: „Alles wie immer“, „Öffis sind echt nur noch für die Tonne“ oder einfach nur „Katastrophe“. Und einige nehmen es mit Humor oder Resignation: „Drei Wochen Homeoffice.“




