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Verwirrung bei HVV-Fahrgästen – das große Ticket-Versprechen floppt

Einsteigen, losfahren, automatisch zahlen – die Idee war genial. Doch „HVV Any“ hat gegen das Deutschlandticket keine Chance.

© IMAGO/teamwork

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Das innovative Ticketsystem „HVV Any“, das 2023 als „enormer Komfortgewinn“ beworben wurde, ist Geschichte. Die Funktion für den Ticketkauf wurde abgeschaltet. Hauptgrund ist der Boom des Deutschlandtickets, das bei vielen Hamburgern beliebt ist.

Die Idee hinter „HVV Any“ war unkompliziert und effizient: Fahrgäste stiegen ein, ohne vorher ein Ticket zu kaufen. Am Ende des Tages wurde automatisch der günstigste Fahrpreis ermittelt – ähnlich wie bei Londons „Oyster Card“.

Deutschlandticket verändert den HVV nachhaltig

Das System war teuer: 8.000 Beacons wurden an Haltestellen und in Fahrzeugen installiert. Die Kosten dafür beliefen sich auf 6,7 Millionen Euro, die jährlichen Betriebskosten lagen bei 700.000 Euro. Nach jahrelangen Verzögerungen startete „HVV Any“ schließlich – zeitlich ungünstig, denn kurz darauf kam das Deutschlandticket. Dieses Ticket wird mittlerweile von jedem zweiten Hamburger genutzt und ließ den Verkauf von Einzelfahrscheinen im HVV drastisch sinken.

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Die Idee von „HVV Any“ war zwar gut, aber der Erfolg blieb aus. Zuletzt nutzten nur noch 13.000 Fahrgäste das System, was gerade einmal ein Prozent aller Online-Tickets ausmachte, berichtet der „NDR„. Die Hochbahn zog die Reißleine und stellte den Betrieb sofort ein. Dafür gab es eine Erklärung: „Wenngleich diese sehr zufrieden mit der Funktion waren, wäre ein Weiterbetrieb angesichts der vergleichsweise geringen Größe dieser Gruppe wirtschaftlich nicht sinnvoll.“


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Die Abschaltung von „HVV Any“ ging reibungslos vonstatten. Alle bisherigen Nutzer wurden bereits informiert, sodass keine weiteren Aktionen nötig sind. „Insgesamt haben rund 40.000 Menschen ‚HVV Any‘ genutzt“, teilte der HVV mit. Der Rückbau der Technik erfolgt schließlich parallel zur regulären Wartung von Fahrzeugen und Haltestellen, was zusätzlichen Aufwand vermeiden soll.

Dieser Artikel wurde teils mit maschineller Unterstützung erstellt und vor der Veröffentlichung von der Redaktion sorgfältig geprüft.

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