Der HVV sorgt mit einem neuen Facebook-Beitrag für Wirbel! Statt sich für verspätete Züge zu entschuldigen, legt das Verkehrsunternehmen nahe: Die Fahrgäste sind oft selbst schuld.
Türstörungen seien nämlich die häufigste Ursache für Verzögerungen im HVV. Besonders dann, wenn jemand im letzten Moment noch versucht, in den Zug zu springen und dabei die Türen blockiert. „Irgendjemand hat es immer eilig“, erklärt S-Bahn-Lokführer Florian – und trifft damit einen Nerv.
HVV-Fahrgäste halten den ganzen Betrieb auf
Was viele Pendler aufregt, ist laut HVV ein hausgemachtes Problem: Wer Türen aufhält, halte den ganzen Betrieb auf. Florian, der als Quereinsteiger seit 2020 bei der S-Bahn fährt, schildert, wie ein einziger gewaltsamer Griff an der Tür eine Kettenreaktion auslöst. Der Zug bleibt stehen, der Lokführer muss die Störung prüfen, und ehe man sich versieht, sind zehn Minuten verloren.
Im Hintergrund kämpfen die Zentrale Aufsicht Service (ZAS) und die Lokführer gegen das HVV-Chaos. Überwachungskameras, Telefonate, Freigaben – jeder Handgriff zählt, wenn eine Tür streikt. Während sich die Fahrgäste über die Verzögerung ärgern, läuft für Florian ein Wettlauf gegen die Zeit. Wenn eine Tür gar nicht mehr schließt, muss der ganze Zug raus aus dem Betrieb. Das bedeutet: Evakuierung, Werkstatt, und noch mehr Verspätung.
+++ HVV investiert in neue Funktion – kaum ein Fahrgast nutzt sie! +++
HVV sorgt für wütende Fahrgäste
Doch die Erklärung kommt nicht bei allen gut an. Unter dem Facebook-Beitrag machen genervte HVV-Pendler ihrem Ärger Luft: „Sorry, aber eine bessere Ausrede fällt euch nicht ein?“, schreibt einer. Ein anderer spottet: „Vielleicht sollte die S-Bahn mal ein Praktikum bei der U-Bahn machen – da klappt alles!“ Und ein weiterer ätzt: „Euer Unternehmen ist dennoch in jeglicher Hinsicht unzuverlässig und für die Leistung, die ihr bringt, zu teuer! Ihr seid das Letzte!“ Deutliche Worte, die zeigen, wie tief der Frust sitzt.
Mehr News:
Der HVV verteidigt sich trotzig: Die S-Bahn-Türen seien keineswegs untauglich – im Gegenteil, sie seien besonders benutzerfreundlich und sicher. Breite Einstiege, Lichtschranken und Einklemmschutz sollen verhindern, dass jemand zu Schaden kommt. Doch wer mit Gewalt gegen die Technik arbeitet, löst automatisch eine Sicherheitsmeldung aus und dann steht alles still. Am Ende bleibt der Eindruck: Nicht nur die Türen sind empfindlich, sondern auch die Nerven aller Beteiligten.




