Wenn das Leben zu Ende geht, bleibt manchmal nur noch ein Wunsch. Für Helga (84), schwer an Krebs erkrankt, war es der Wunsch, ihre Familie in Buxtehude, eine Stadt in der Nähe von Hamburg, noch einmal zu sehen. Doch es blieb nicht bei einem Besuch – es wurde ein Tag voller Leben, Genuss und Liebe.
Eine kleine Aufmerksamkeit
Begleitet von Jasmin und Pascal vom ASB-Wünschewagen, einer ehrenamtlichen Initiative, machte sich Helga auf, diese besondere Reise anzutreten. Auf dem Hinweg hatte die 84-Jährige noch eine Bitte.
Helga wollte ihrem Sohn Ulli und ihre Schwiegertochter Marion unbedingt Blumen mitbringen – eine kleine Aufmerksamkeit für all die Liebe und Unterstützung, auch in den dunkelsten Zeiten. Und so ging es kurzerhand zum Baumarkt. Im Laden schaute sich Helga alles genau an, entschied sich schließlich für zwei Pflanzen.
Ein letzter Besuch auf dem Wochenmarkt
Doch damit nicht genug: Helga wollte auch noch auf den Wochenmarkt. Ein letztes Mal zu „ihrem Käsemann“ Jens Sudau von Sudau Feinkost. Käse kaufen, Peperoni mit Frischkäse mitnehmen – wie früher. Noch schnell ein Blick bei Bonita auf die neue Mode. Lebensfreude – mitten im Abschied.
Begleitet wurde sie dabei nicht nur vom ASB-Team, sondern auch von Sohn Ulli, der sich freute, seine Mutter so lebendig und fröhlich zu sehen. Nach dem Bummel in der Buxtehuder Altstadt ging es schließlich wirklich zum Familienhaus.
Ein unvergesslicher Nachmittag
Dort wartete Helgas Lieblingsessen: Ente süß-sauer. Gemeinsam mit ihrer Familie, dem Wünschewagen-Team und dem Familienkater „Katerle“, der es sich direkt auf Helgas Rolltrage bequem gemacht hatte, ließ es sich die 84-Jährige schmecken.
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Der Abschied, bevor es zurück ins Hospiz nach Buchholz ging, war schwer. Doch Helga fuhr nicht mit leeren Händen zurück. In der einen Hand: die Peperoni vom Markt. In der anderen: Jasmins Hand – fest gedrückt, voller Dankbarkeit.
Seit 2014 bringen engagierte Samariterinnen und Samariter des ASB-Wünschewagens schwerkranke Menschen noch einmal an ihren Lieblingsort. Das Projekt ist spendenfinanziert.



