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Nach fast 60 Jahren! Rügener Camping-Platz kündigt Stammgästen

Dauercamper eines Camping-Platzes auf Rügen fallen fast vom Glauben ab, als man ihnen eröffnet, das nun plötzlich alles vorbei sein soll.

© IMAGO/BildFunkMV

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Rügen zählt zu den beliebtesten Camping-Zielen an der Ostsee. Besonders in den Sommermonaten zieht es Dauercamper aus ganz Deutschland auf die Insel – viele seit Jahrzehnten. Einer der traditionsreichsten Plätze liegt bei Zicker am Greifswalder Bodden. Hier stehen Wohnwagen in erster Reihe mit Blick auf das Wasser, nur wenige Meter vom Strand entfernt. Doch genau diese Nähe zum Meer wird jetzt zum Problem, berichtet die „Ostsee Zeitung„.

Der Betreiber des „Wildwood Campingplatzes“ kündigte mehreren Dauercampern die Verträge – mit Verweis auf Küstenschutzauflagen. Für langjährige Gäste bedeutet es das Ende einer Ära. Einige Camping-Fans trifft die Entscheidung besonders hart.

Camping-Ende nach „fast 60 Jahren“

Einer von ihnen ist Peter Wulff aus Schwerin. Seit 59 Jahren verbringt der 74-Jährige jeden Sommer auf dem Platz. „Nach fast 60 Jahren ist Ende des Monats Schluss“, sagt er. Sein Vertrag wurde nicht verlängert. Die Nachricht erhielt er am 26. September per E-Mail – einen Tag nach seinem Geburtstag. Darin heißt es: „Lieber Peter, nach reiflicher Abwägung haben wir uns dazu entschieden, dir für die kommende Saison 2026 keinen neuen Vertrag anzubieten.“

Bis zum 31. Oktober muss Wulff seinen Platz räumen. „Wir müssen alles verkaufen, -schenken oder wegschmeißen – in der kurzen Zeit können wir das nicht ordentlich loswerden“, beklagt er. Gemeinsam mit seiner Frau Monica hat er in den vergangenen Jahren rund 25.000 Euro in Wohnwagen, Vorzelt und Anbauten investiert.

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Auch Erinnerungen hängen an dem Ort. „Hier wurde geheiratet, unsere Kinder und Enkel sind hier groß geworden“, erzählt Wulff. Der 74-Jährige vermutet jedoch, dass hinter der Kündigung mehr steckt: „Die wollen uns loswerden. Der Platzwart ist nachts durch die Anlage gelaufen, hat sich Notizen gemacht.“ Unter Campern ist von angeblichen Listen die Rede, auf denen Verstöße gegen die Platzordnung festgehalten wurden.

Rückbau: Schuld ist der Küstenschutz

Campingplatz-Chef Benjamin Ruth nennt die Vorwürfe „absurd“. „Wenn unser Platzwart Verstöße dokumentiert hat, dann ausschließlich im Rahmen seiner Aufgaben. Bei wiederholten Verstößen erfolgt zudem eine schriftliche Abmahnung per Einschreiben. Dies ist weder geheim noch intransparent“, erklärt er gegenüber der „OZ“.

Der Geschäftsführer verweist auf Vorgaben zum Küstenschutz. „Ein Teil der Plätze muss weg, das liegt am Küstenschutz – dieser gebietet den Rückbau“, sagt Ruth. Insgesamt seien neun Camper betroffen. Ihnen seien alternative Stellflächen angeboten worden. Auch das Ehepaar Wulff bekam ein Ersatzangebot. Doch der neue Platz liegt nahe einem kleinen Teichs. „Das ist eine Stelle, die im Frühjahr regelmäßig überschwemmt wird und im Sommer fressen dich die Mücken auf“, so Wulff. Ruth widerspricht.


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Für Peter und Monica Wulff ist der Abschied endgültig. „Wir waren ein verschworener Haufen an Campern. Ich fang’ nicht noch mal irgendwo neu an“, sagt der 74-Jährige.

Dieser Artikel wurde teils mit maschineller Unterstützung erstellt und vor der Veröffentlichung von der Redaktion sorgfältig geprüft.

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