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Camping-Video sorgt für Eklat – Profis sind sich einig: „Wo ist das Problem“

In der Camping-Community sorgt ein Video für Aufruhr – anstatt den Dialog zu suchen, wurde nur gefilmt und öffentlich gehetzt.

© IMAGO/Zoonar

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In der Camping-Community sorgt ein Facebook-Video aktuell für Empörung: Ein unbekannter Camper lässt möglicherweise sein Grauwasser illegal in einem Gullideckel in der Wildnis ab. Anstatt die Person direkt anzusprechen, wird das Ganze gefilmt und online geteilt.

„So schade, wenn Einzelne sich nicht an die Regeln halten. Denn solche Aktionen gefährden uns alle, die mit Herz unterwegs sind“, mahnt der Camper, der das Video online gestellt hat – doch viele Camping-Urlauber fühlen sich übergangen…

Eklat in der Camping-Community

Der Zorn richtet sich weniger aufs Grauwasser selbst, sondern auf die Art der Veröffentlichung. Viele empfinden das Vorgehen als reines Hetzen und unnötige Bloßstellung. Die Mehrheit der Kommentare macht deutlich, dass direkte Kommunikation erwartet wird. „Anstatt zu filmen, einfach mal hingehen und ansprechen. Aber dazu reicht der Mut wahrscheinlich nicht“, schreibt ein empörter Nutzer.

Zahlreiche andere Stimmen betonen, dass man erst einmal nachfragen sollte, bevor man jemanden öffentlich anprangert. Die Camping-Community ist sich einig: Mit einem freundlichen Hinweis ließe sich das Problem oft lösen, ohne gleich ein Video zu produzieren.

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Viele erklären, dass das, was im Video zu sehen ist, gar nicht eindeutig Grauwasser sein muss. „Vielleicht ist es nur Frischwasser, dass er für den Winter ablässt?“, fragt ein Nutzer vorsichtig. Ein anderer ergänzt: „Eventuell lässt er nur Frischwasser ab. Das ist übrigens nicht illegal! Einfach mal fragen.“

Camping-Profis sind sich einig

Viele Camper empfinden die öffentliche Bloßstellung für völlig überzogen. Verantwortung und Rücksichtnahme sollten laut Community nicht durch Bloßstellen in den sozialen Medien ersetzt werden. Und dann ist da die zentrale Frage, die einer auf den Punkt bringt: „Wo ist das Problem“?



Für die Mehrheit wäre es ein Leichtes gewesen, die Person freundlich anzusprechen und auf die Regeln hinzuweisen. Stattdessen wird online gehetzt, ohne die Hintergründe zu kennen. Zwischen Empörung, Humor und Kopfschütteln wird klar: Wer in der Camping-Community lebt, weiß, dass Rücksichtnahme, Mut zum Ansprechen und ein bisschen Dialog mehr bewirken als jedes virale Video.