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Ferien in MV: Mega-Aufruhr! Jetzt wird es richtig ungemütlich

Ferien in MV: Mega-Aufruhr! Jetzt wird es richtig ungemütlich

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Die Strandkörbe in MV – hier auf der Insel Rügen – bleiben auch weiterhin leer. Foto: picture alliance / Eibner-Pressefoto | Augst

Ferien in Mecklenburg-Vorpommern (MV) sind noch nicht möglich. Die Landesregierung muss für ihre geplanten Öffnungsschritte insbesondere von der Tourismusbranche heftige Kritik einstecken (MOIN.DE berichtete). Urlauber, Hoteliers und Betreiber von Ferienunterkünften und Campingplätzen hatten auf eine Öffnung zu Pfingsten gehofft.

Die aktuellen Pläne sehen vor, dass Ferien in MV für Bewohner des Bundeslandes ab 7. Juni wieder möglich sind. Bewohner aus anderen Teilen Deutschlands sollen ab dem 14. Juni auf Rügen, Usedom und Co. wieder Urlaub machen dürfen. Doch jetzt regt sich neuer großer Widerstand. Es wird richtig ungemütlich, denn der Druck auf die Regierung steigt. Viele Menschen wollen, dass Urlaub schon jetzt möglich ist.

Ferien in MV nicht möglich, im Nachbarland Schleswig-Holstein erlaubt

Eine Petition fordert die sofortige Aufhebung des Beherbergungsverbots in Mecklenburg-Vorpommern für Privatvermieter. Gestartet ist sie zwar erst vor ein paar Tagen, am 16. Mai. Über 1.000 Personen unterstützen das Anliegen auf „openpetition.de“ aber bereits.

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373 kommen demnach aus Mecklenburg-Vorpommern. Unter den Unterzeichnern dürften auch einige sein, die aus anderen Bundesländern kommen, sich aber nach Ferien in MV sehnen. 6.700 Unterschriften sind nötig, damit „open petition“ von den zuständigen Entscheidungstragenden eine Stellungnahme einfordert.

„Wir sind seit sieben Monaten ohne einen Cent Einnahmen, müssen aber gleichzeitig hohe Unterhaltskosten für die Immobilie tragen, Kredite abzahlen und viele von uns haben kaum noch etwas zum Leben, weil die Vermietung die wichtigste Einnahmequelle ist“, heißt es im Text zur Petition.

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Daten und Fakten zu Mecklenburg-Vorpommern:

  • Mecklenburg-Vorpommern ist das am dünnsten besiedelte deutsche Bundesland
  • 1,6 Millionen Menschen leben in Mecklenburg-Vorpommern
  • Mecklenburg-Vorpommern zählt insgesamt 337 Kilometer Außenküste
  • Mit Heiligendamm hat Mecklenburg-Vorpommern den ältesten Seebadeort Deutschlands (gegründet 1793)
  • In Schwerin, der Landeshauptstadt von Mecklenburg-Vorpommern, leben 96.000 Menschen
  • Rostock ist mit über 208.000 Einwohnern die größte Stadt in Mecklenburg-Vorpommern
  • Rügen, die größte Insel Deutschlands, gehört zu Mecklenburg-Vorpommern

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Es wird auf andere Bundesländer verwiesen, in denen Urlaub bereits wieder möglich ist. Das Nachbarland Schleswig-Holstein hat am 17. Mai mit Test- und Hygienekonzepten den Tourismus landesweit wieder hochgefahren.

Zuvor hatten bereits mehrere Modellregionen wieder Urlauber begrüßt. Dort waren gute Erfahrungen auch mit Blick auf die Inzidenzen gemacht worden. Test- und Hygienekonzepte sowie die wissenschaftliche Begleitung waren wichtiger Bestandteil der Modellregionen.

Ferien in MV: „Wir sind ganz sicher keine Gefährder“

„Wir gewähren kontaktarmen Urlaub in Ferienhäusern und Ferienwohnungen. Wir ermöglichen damit auch Familien eine sichere und gesunde Auszeit vom belastenden (Corona)Alltag und gehen verantwortungsvoll mit unseren Gastgeberaufgaben um. Wir sind ganz sicher keine Gefährder, wir sind Teil der Lösung“, heißt es im Petitionstext weiter.

Privatvermieter seien „finanziell am Ende“. Sie verstehen nicht, warum das, was in anderen Bundesländern und im Ausland möglich ist, ausgerechnet bei uns in MV nicht möglich sein soll. Die Inzidenz liege unter 100.

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Ein Wert, den die Bundesnotbremse für das Untersagen touristischer Reisen vorsieht. Die Wochen-Inzidenz in MV liegt aktuell bei 56,9 in Vorpommern-Rügen sogar lediglich bei 24,9.

Ferien in MV: Regierung berät am 31. Mai nochmals über Öffnungsschritte

Dass die Werte sinken und verhältnismäßig tief sind, nimmt auch die Regierung in Schwerin wahr. Die von der Tourismusbranche in Mecklenburg-Vorpommern kritisierte späte Öffnung für Gäste aus anderen Bundesländern – geplant ist der 14. Juni – wird am 31. Mai noch einmal überprüft. Das hat Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD) in einem Interview mit dem Neubrandenburger „Nordkurier“ noch einmal bekräftigt.

Man habe klar verabredet, dass das Land die Werte dann noch einmal überprüft, sagte Schwesig mit Bezug auf die sinkenden Corona-Neuinfektionswerte (>> hier mehr dazu).

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Womöglich könnte es also doch schon früher zu Öffnungen in dem nordöstlichen Bundesland kommen.