Die anhaltenden Probleme der Marschbahn sorgen auf Sylt für zunehmenden Frust. Pendler und Unternehmen leiden unter Verspätungen und Ausfällen. Besonders betroffen sind Geschäftsinhaber, deren Mitarbeitende oft auf die Bahn angewiesen sind.
Sie kritisieren regelmäßig die Unzuverlässigkeit und fordern Lösungen, um die wirtschaftliche Stabilität von Sylt zu sichern.
Sylt: Wegziehen wegen unzuverlässiger Bahnverbindungen?
Karl Max Hellner vom Modehaus Hellner betont, dass fast 70 Prozent seiner Angestellten zur Arbeit pendeln. Die täglichen Verspätungen belasten seine Mitarbeitenden enorm. „Es ist ja ein Schlag ins Gesicht eines jeden Mitarbeiters, wenn er jeden Tag statt 30 Minuten eineinhalb Stunden unterwegs ist“, sagt Hellner laut „shz“ entsetzt.
Lösungen seitens der Politik sind bisher kaum erkennbar. Aussagen, Pendler könnten einfach den Bus nehmen, kritisiert Hellner als „ungeheuerlich“. Der Mangel an Wohnraum auf Sylt zwingt immer mehr Arbeitnehmende, auf das Festland auszuweichen. Dies erhöht die Abhängigkeit von einer funktionierenden Bahnverbindung.
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Sylt braucht verlässliche Anbindungen
Georg Wember, Geschäftsführer der Energieversorgung Sylt, bekräftigt: „Die Unzuverlässigkeit der Bahn ist schlichtweg eine totale Katastrophe für unser Unternehmen und die gesamte Insel.“ Ein Viertel seiner Mitarbeitenden pendelt täglich, was für spontane Einsätze auf Sylt eine verlässliche Verbindung erfordert. Zunehmend gefährdet die Situation den reibungslosen Betrieb lebenswichtiger Versorgungsnetze.
Auch bei anderen Firmen zeichnen sich personelle Engpässe ab. Mitarbeiter, die vom Festland pendeln, kündigen wiederholt ihre Stellen, weil sie die Verspätungen nicht mehr hinnehmen wollen. Die Betriebe stoßen zunehmend an ihre Grenzen, da sie die Versäumnisse der Bahn nicht mehr ausgleichen können.
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Rechtsanwalt und Sylt-Bürgermeister Carsten Kerkamm fordert dringend Maßnahmen: „Wir fordern Investitionen in die Modernisierung der Infrastruktur und einen verlässlichen Betriebsplan.“ Nur ein dringend notwendiger Ausbau der Marschbahn könne den Standort Sylt langfristig wirtschaftlich stabil halten, so Kerkamm. Die Menschen auf der Insel und die Pendler müssten entlastet werden, damit der Alltag funktioniert.




