Lennart Schaefer (27) ist jung und er weiß, was er will. 8.000 Kilometer mit dem Fahrrad durch Deutschland fahren und dafür den Job kündigen etwa. Oder das Miniatur Wunderland Hamburg mit Büchern vollstellen. Mitten zwischen die Modelle.
Das hat Methode – und die Miniatur Wunderland-Gründer Braun verewigen den Ruhelosen mit einer Figur auf der Fläche in Hamburg. Als Belohnung. Wie es dazu kam, erfuhr MOIN.DE im Interview mit Lennart.
Hamburg: Werbung mit Wirkung
Lennart spricht ruhig, wählt seine Worte mit Bedacht. Ein präziser Satz nach dem anderen sprudelt im MOIN.DE-Interview aus ihm heraus, er wirkt beinahe abgebrüht. Doch er ist einfach ein Mann, der belesen ist und mit 27 Jahren genau weiß, was er will: Über sieben Monate mit dem Lastenrad als Buchbotschafter 2025 durch Deutschland fahren. 8.000 Kilometer, ohne jedes Training. Warum tut er sich das an?
„Viele Menschen lesen, aber das Buch aufzuschlagen, fällt schwer“, sagt Lennart. Lesen findet heute überwiegend auf Social Media statt, Netflix ist jederzeit nur einen Klick entfernt. Lennart findet Netflix zwar auch „geil“, wie er gegenüber MOIN.DE zugibt, aber er ist sicher, dass Lesen die beste Form der Unterhaltung ist. „Studien belegen, dass das Lesen von Büchern die Kreativität steigert, Stress reduziert und sogar das Leben verlängert“, sagt er.
+++ Emotionaler Abschied: Miniatur Wunderland Hamburg erfüllt letzten Wunsch +++
„Komplett irre!“ ist es in Hamburg
Die Begeisterung für das Lesen will er teilen, indem er von der Leipziger Buchmesse zur Frankfurter Buchmesse fährt, mit dem Fahrrad, Ende März bis Oktober 2025. Auf dem Weg besucht er Verlage, Autoren, Schulen und eben das Miniatur Wunderland. Am 25. September soll Schaefer dafür im Miniatur Wunderland verewigt werden. „Komplett irre!“, sagt er selbst gegenüber MOIN.DE. „Das Miniatur Wunderland ist ein Ort, der dafür steht, dass man seine Träume verwirklichen kann“. Perfekt also für Lennart. In Hamburg will er aber noch mehr hinterlassen.
Er will am 25. September Bücher innerhalb der Modelllandschaften platzieren, an Schauplätzen passend zu Romanen. „Herr der Diebe“ von Cornelia Funke im Venedig-Abschnitt, „Sissi die Pferdeprinzessin“ von Sonja Kaiblinger im Österreich-Sektor und „Malte & Oskar und das Glück, Pech zu haben“ von Malte Zierden bei der Figur, die dem Influencer und Autor gewidmet ist (auf der Hamburg-Platte). Und wo will Lennart ausgestellt sein?
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„Auf dem Dach der Elphi“, lacht er im MOIN.DE-Gespräch. „Nein, nicht wirklich. Ich schaue mal vor Ort“. Hamburger Literaten können stolz sein. „Denn das ist ja das Schöne am Lesen: dass man tausend Leben führt und nicht nur eines“, wie Siegfried Lenz in „Deutschstunde“ schrieb. Lennart Schaefer führt ein wichtiges draußen vor der Tür. Lieber lachend auf dem Fahrrad, als weinend im BMW, frei nach Heinz Strunk.




