Ärger um Agrar- und Umweltminister Till Backhaus (SPD) aus Mecklenburg-Vorpommern (MV).
Wie Recherchen des NDR und der „Schweriner Volkszeitung" ergeben haben, soll der Minister gegen Bedenken des eigenen Forstamts Schuenhagen (Landkreis Vorpommern-Rügen) grünes Licht für die Abholzung eines Waldstücks in Stralsund in MV gegeben haben. Damit ein Investor dort bauen kann.
MV: Forstamt untersagte Abholzung
Im vergangenen Jahr kündigte der Minister noch ein großes Waldschutzprogramm an. Dass Investor Fred Muhsal, der ihm bestens bekannt ist, für eine Kita, einen Aldi-Markt und Parkplätze das Waldstück im Stadtteil Andershof plattmachen will, scheint ihn jedoch nicht zu stören.
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Das zuständige Forstamt untersagte laut NDR sogar die Abholzung, weil der Küstenwald ein wichtiger Lebensraum und bedeutend für das Stadtklima sei.
Auf Intervention von Backhus jedoch habe die oberste Forstbehörde, die Landesforstanstalt (LFA), die Expertise des Forstamts kassiert und kam zu ganz anderen Ergebnissen: Nämlich, dass der Wald abgeholzt werden könne. Dafür soll es Ausgleichsmaßnahmen auf Ummanz geben.
MV: Mit Versetzung gedroht?
Laut NDR-Recherche soll Backhus seinen Forstamtschef unter Druck gesetzt haben. Hinter vorgehaltener Hand sei davon die Rede, dass er ihm sogar mit Versetzung drohte.
Der Minister erklärte, die Waldrodung liege im öffentlichen Interesse und verwies auf die Ausgleichsmaßnahme. Er bleibe „100-Prozent-Waldschutzminister".
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In der Bürgerschaft in Stralsund wehren sich nur die Grünen gegen das Projekt. Eine Entscheidung soll am 4. März fallen.