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„Nord bei Nordwest“ auf Fehmarn: Insider gibt geheimen Einblick hinter die Kulissen

„Nord bei Nordwest“ auf Fehmarn: Insider gibt geheimen Einblick hinter die Kulissen

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Jana Klinge (Kommissarin Hannah Wagner), Hinnerk Schönemann (Kommissar und Tierarzt Hauke Jacobs), und Marleen Lohse (frischgebackene Tierärztin Jule Christiansen) stehen für die Dreharbeiten vor der Kamera. Foto: NDR/ARD Degeto/Sandra Heever

„Wo liegt eigentlich Schwanitz?“ – das ist eine Frage, die sich viele Fans der Krimiserie „Nord bei Nordwest“ immer wieder stellen. Die Antwort darauf ist gar nicht so eindeutig, denn den fiktiven Hafenort, in dem das Erfolgsformat spielt, gibt es so gar nicht.

Wer sich auf die Spuren der „Nord bei Nordwest“-Drehorte begibt, landet unweigerlich auf der Ostsee-Insel Fehmarn. Zwar entstehen einige Aufnahmen rund um die Geschichten des ehemaligen Polizisten Hauke Jacobs (Hinnerk Schönemann) an anderen Orten wie Geesthacht, in den Vier- und Marschlanden oder auf dem Priwall, doch eine Vielzahl der Bilder nimmt das Produktionsteam auf Fehmarn auf.

Nord bei Nordwest“: Viel Trubel bei den Dreharbeiten

Einer, der bei den Arbeiten am idyllischen Hafen von Orth immer anwesend ist, ist Peter Wohler. „Ich bin jedes Mal dabei“, erzählt er MOIN.DE. Wohler arbeitet als Hafenmeister und hat das Team schon oft begleitet. Dieses Jahr sei besonders viel los, insgesamt ist die Crew viermal vor Ort, um neue Folgen der Krimiserie zu drehen.

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„Man freut sich, wenn sie kommen und man freut sich doppelt, wenn sie wieder weg sind. Dann ist der Stress vorbei“, scherzt Wohler. Wenn das Team auf der Insel ist, gebe es für ihn immer was zu tun. Ob es Requisiten sind oder größere Maßnahmen, die ergriffen werden müssen. „Was dann immer so anfällt. Wir helfen dann immer aus, wenn zum Beispiel was Maritimes oder ein Boot gebraucht wird. Irgendwas fehlt immer oder ist zu organisieren.“

Das Boot, die berühmte „Princess of Schwanitz“, auf dem Hauptcharakter Hauke Jacobs lebt, heißt eigentlich „Seeadler“ und befindet sich in Privatbesitz. Während der Dreharbeiten steht es fest am Hafen. Dort kümmert sich Wohler darum, dass das Boot auch einsatzbereit ist. Für die Aufnahmen würden kleinere Sachen wie etwa die Gardinen, andere Tische oder Sitzgarnituren verändert. Doch der Charakter des Bootes soll dabei nicht verloren gehen. „Es hat diesen altertümlichen Charme, es ist kein modernes Yachtboot.“

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Das ist Fehmarn:

  • Fehmarn ist nach Rügen und Usedom die drittgrößte Insel Deutschlands
  • Es ist die einzige Ostsee-Insel Schleswig-Holsteins
  • Die Fehmarnsundbrücke, die Fehmarn mit dem Festland verbindet, ist 963 Meter lang
  • Fehmarn zählt rund 12.600 Einwohner
  • Auf der Insel gibt es vier Naturschutzgebiete
  • Der 17,6 Kilometer lange Fehmarnbelttunnel soll Fehmarn mit der dänischen Insel Lolland verbinden; die Eröffnung ist für 2029 geplant

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„Nord bei Nordwest“ auf Fehmarn: Großes Interesse an den Dreharbeiten

Wenn die Dreharbeiten laufen, werden mitunter auch der Hafen oder Parkplätze abgesperrt. „Bevor das Team zum drehen kommt, sind sie vorher hier und erzählen ihre Vorstellung für den Dreh. Dann versuchen wir das irgendwie zu lösen“, erzählt Wohler.

Doch nicht immer können alle Wünsche der Crew umgesetzt werden. Einmal sollten etwa die Schiffe aus dem Hafen verschwinden, um freie Sicht zu haben. „Da kriegt man natürlich nicht alle aus dem Weg, das ist ja ein Hafen.“ Auch achte das Team sehr darauf, dass etwa Werbung verdeckt würde. Sie darf in den späteren Szenen nicht zu sehen sein. Zudem müsse unter anderem auch ein Schild mit der Aufschrift „Orth“ aus dem Sichtfeld der Kameras verschwinden.

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Erstaunt ist Wohler über die vielen Schaulustigen, die die Arbeiten auf Fehmarn jedes Mal wieder anziehen. „Das wundert mich immer wieder, dass das doch so bekannt ist.“ Fast jeden Tag würden Leute das Filmschiff fotografieren und danach fragen. „Es gibt richtige Gruppen, die die ganzen Orte abfahren“, erzählt der Hafenmeister, der schon selbst in der Serie zu sehen war. Ob er die Sendung selbst auch schaut? „Man ist ja Fehmaraner und wenn man seine Heimat sieht, ist das natürlich immer schön.“

Tatsächlich hat die letzte Episode der Serie einen absoluten Rekord gebrochen. Mehr als 10 Millionen Menschen sahen zu, wie Hauke Jacobs im Januar ermittelte (MOIN.DE berichtete). Die nächsten Folgen werden voraussichtlich erst Anfang 2022 ausgestrahlt.