Veröffentlicht inNorddeutschland

Seltsame Funde auf Norderney – was da angespült wurde, macht Experten Sorgen

Sie sehen unscheinbar aus, stellen aber eine Gefahr auf Norderney dar – Experten zeigen sich besorgt wegen Strand-Funden.

© IMAGO/diebildwerft

Norderney: Urlaub, Fähre, Strand - alles was du für den Insel-Urlaub wissen musst

Die Norderney ist eine beliebte ostfriesische Insel in der Nordsee. Jedes Jahr lockt sie zahlreiche Touristen und Urlauber an. Im Jahr 2019 verzeichnete die Insel 3,8 Millionen Übernachtungen. Das waren über 120.000 mehr als im Jahr zuvor.

Im Juli wurden an den Stränden der ostfriesischen Nordseeinsel Norderney rätselhafte weiße Kugeln entdeckt. Diese wachsartigen Kügelchen lagen zwischen Sand, Muscheln und Algen und sorgten bei den Bewohnern und Besuchern von Norderney für Aufregung. Obwohl bisher unklar ist, woher die angespülten Substanzen stammen, vermuten Fachleute, dass es sich um Paraffin handeln könnte.

Valeria Bers, Meeresbiologin und Leiterin des „Watt Welten Besucherzentrums Norderney“, erklärte dazu: „Paraffin ist ein Erdölprodukt, das hauptsächlich in der Kosmetik- oder chemischen Industrie verwendet wird. Die Reste, die hier an den Stränden der Insel angespült werden, stammen tatsächlich aus Tankspülungen großer Containerschiffe.“

Illegale Entsorgung bedroht Tiere auf Norderney

Paraffin darf seit 2021 nicht mehr ins Meer entsorgt werden, da es für die Umwelt schädlich ist. Die Funde auf Norderney weisen darauf hin, dass eine illegale Entsorgung erfolgt sein muss.

Paraffin stellt besonders für Meerestiere eine Gefahr dar, da sie die Kügelchen mit Nahrung verwechseln und versehentlich schlucken könnten. Die Reinigung der Strände, wie aktuell auf Norderney nötig, ist zudem mühsam und erfordert hauptsächlich händische Arbeit durch Helfer. Trotz der Verschmutzungen bleibt das Baden an den Stränden Norderneys laut Behörden unbedenklich.

+++ Norderney zermalmt sich selbst – jetzt greifen die jungen Wilden an +++

Valeria Bers kritisierte die mangelnde Umsetzung von Umweltgesetzen: „Es braucht zum einen gesetzliche Regelungen. Es braucht auch ein starkes Einsetzen der einzelnen Länder zur Umsetzung vor allem der bestehenden Regelungen.

An sich greifen viele gesetzlichen Regelungen schon, aber sie müssen natürlich auch umgesetzt werden, und daran krankt es oftmals noch.“ Damit macht sie deutlich, dass gesetzliche Maßnahmen zwar existieren, ihre Einhaltung aber nicht ausreichend überprüft wird.


Mehr News:


Die Strandfunde auf Norderney werfen ein Schlaglicht auf die Herausforderungen, die durch Verschmutzungen der Meere entstehen. Die Identität der Verantwortlichen bleibt bislang ungeklärt, und auch in Zukunft könnten ähnliche Vorfälle die idyllischen Strände der Insel belasten. Norderney kämpft damit weiterhin gegen die Auswirkungen schädlicher Umweltverschmutzung.