Norderney musste als Nordsee-Insel schon viel aushalten. Aktuell kümmern sich Helfer vor Ort um die Auswirkungen des Sturm-Tiefs „Detlef“ – das hohe Schäden etwa auf einem Camping-Platz nach sich zog.
60 bis 80 Wohnwagen standen unter Wasser, das Hochwasser war nicht angekündigt! Norderney trifft es schwer – doch das ist nichts im Vergleich zu dem, an das sich Einheimische erinnern…
Norderney: Schöner Schrecken
Norderney-Gäste sind sich in aller Regel wohl einig: Die Nordsee ist wunderschön. Doch so schön, so zerstörerisch. Während der Unter-Wasser-Campingplatz trotz verschluderter Warnung ohne wirklich große Schäden davonkommt, weckt der Unfall üble Erinnerungen. Einheimische erinnern sich an die „Jahrhundertflut“ von 1962 – dagegen wirkt „Detlef“ wie Kindergarten.
1962 brach auf Norderney der Deich, während Orkan-Tief „Vincinette“ auf die ostfriesischen Inseln einhämmerte. Die Nacht vom 16. auf den 17. Februar ging in die Geschichtsbücher ein. Vier bis fünf Meter hohe Brandungswellen zerschmetterten Deiche, Massive Überschwemmungen zerstörten das Hab und Gut vieler Inselbewohner.
+++ Gäste drehen am Rad vor Zorn! „Gehört einfach nicht zu Norderney“ +++
Norderney in Trümmern
Familien kauerten damals auf Dachböden, so etwa der Norderneyer Werner Weber. Als 11-Jähriger erlebte Ludwig Wolthoff die Katastrophe. „Was passiert mit unserem Haus? Was passiert mit unserer Familie?“ fragte sich der junge Norddeutsche damals, als die ersten Meldungen zum Drama vor der Küste auf der Insel herumgingen.
Vom Pilsumer Leuchtturm aus sah Wolthoff damals das „riesengroße Loch“ im Deich, dass die Sturmflut gerissen hatte, berichtet er gegenüber „ostfriesen.tv„. Die Folgen: Schäden in Millionenhöhe, viele verloren ihr Zuhause. Da hat sich heute einiges getan.
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Die „Jahrhundertflut“ brachte starke Veränderungen im Schutz von Mensch und Küste auf Norderney, die gesamte Nordsee-Küste und nach Hamburg. Dagegen ist „Detlef“ 2025 ein beinahe laues Lüftchen. Trotzdem sind die Schäden nach dem Sturm-Tief nicht zu unterschätzen – und schon gar nicht die Naturgewalten, die den Menschen Demut lehren. Daran erinnern sich wohl nicht nur die Jahrhundertflut-Überlebenden von Norderney.




