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Mordkommission auf Föhr! Nordsee-Jahrmarkt läuft trotz ungeklärtem Todesfall weiter

Ein Mann stirbt auf dem Nordsee-Jahrmarkt – jetzt ermittelt die Mordkommission. Doch trotz des Schocks geht das Treiben weiter.

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Auf der Nordsee-Insel Föhr hat ein Todesfall den Wyker Jahrmarkt überschattet. Ein Mann verlor am Samstagabend (18. Oktober) auf dem Gelände sein Leben, nachdem es laut Augenzeugen zuvor zu einer Auseinandersetzung zwischen dem Mitdreißiger mit dem Sicherheitsdienst gekommen sein soll, wie der „shz“ berichtet.

Die genauen Umstände werden derzeit von der Mordkommission untersucht. Nach dem Vorfall blieb der Jahrmarkt an der Nordsee zunächst geschlossen. Am Sonntag (19. Oktober) wurde er unter Auflagen wieder geöffnet.

Nordsee-Jahrmarkt gerät in die Kritik

Dass der Jahrmarkt trotz der tragischen Ereignisse fortgesetzt wird, sorgt auf der Nordsee-Insel für gemischte Reaktionen. Viele zeigen sich betroffen, andere äußern Unverständnis über den weiteren Betrieb. „Mein Beileid an die Hinterbliebenen! Respekt an die Fahrgeschäfte und Buden, ihr Geschäft ohne Musik weiterlaufen zu lassen!“, heißt es in einem Kommentar auf Facebook. Andere finden, dass der Vorfall nichts mit den Schaustellern zu tun habe und man deshalb nicht alles absagen müsse.

Doch es gibt auch gegenteilige Stimmen. „Die Umstände sind noch nicht geklärt, aber business as usual?“, fragt jemand kritisch und spricht damit vielen aus der Seele, die das Fortführen der Veranstaltung als pietätlos empfinden. Auf der Nordsee-Insel wird deutlich, dass der Wunsch nach Normalität und der Anspruch auf Respekt schwer miteinander zu vereinbaren sind. „Es geht um Anstand, Respekt, Integrität und Mitgefühl“, bringt eine Nutzer sein Unbehagen zum Ausdruck.

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Einige Insulaner können sich nach dem Geschehen kaum vorstellen, selbst noch zum Jahrmarkt zu gehen. „Ich kann mir ehrlich gesagt auch nicht vorstellen, dass nach einem solchen Vorfall heute und morgen noch ein Einheimischer auf den Jahrmarkt geht“, heißt es in einem Kommentar. Der Todesfall auf der Nordsee-Insel hat für viele die fröhliche Atmosphäre der Veranstaltung spürbar verändert.

Verständnis für den Nordsee-Jahrmarkt

Gleichzeitig zeigen andere Verständnis für die Veranstalter, die ihre Verpflichtungen einhalten müssen. „Ich finde es tragisch, dass ein Mensch gestorben ist, mein tiefempfundenes Beileid an die Hinterbliebenen, aber auch der Veranstalter muss Rechnungen zahlen – ich kann es verstehen“, schreibt jemand. Auf der Nordsee-Insel versuchen viele, zwischen Anteilnahme und wirtschaftlicher Realität abzuwägen.



Doch manche empfinden das Weiterfeiern als falsches Signal und schreiben unter einen Facebook-Beitrag des Veranstalters „Föhr – Friesische Karibik“: „Das gibt’s doch nicht – den Hinterbliebenen Beileid aussprechen und danach weiter feiern?“, heißt es empört. Andere halten dagegen: „Sehr schlimm, aber wenn es danach ginge, müssten täglich tausende Geschäfte, Feste usw. geschlossen werden.“

Zwischen Trauer und Verantwortung ist dieser Fall für alle Beteiligten auf der Nordsee-Insel mit Sicherheit alles andere als eine leichte Entscheidung.