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Helgoland-Urlauber ratlos! Doch Experte liefert die Antwort

Die Vögel der Nordsee-Insel Helgoland sind weg. Jetzt stellt sich heraus was hinter der Abwesenheit steckt.

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Das Wattenmeer: Ein einzigartiger Lebensraum in der Nordsee

Das Wattenmeer in der Nordseee bietet Lebensraum für über 10.000 Tierarten. Doch der Klimawandel bedroht dieses einzigartige Gebiet.

Auf der Nordsee-Insel Helgoland ist es still geworden. Wo sonst das Kreischen der Möwen und das wilde Treiben der Trottellummen über den roten Felsen hallt, herrscht plötzlich Ruhe.

Besucher, die in diesen Tagen auf die Nordsee-Insel reisen, reiben sich verwundert die Augen. Kaum ein Vogel ist zu sehen. In sozialen Netzwerken kursieren Fotos leerer Klippen, dazu Fragen wie: „Wo sind die Möwen und die anderen Seevögel? Was ist hier los?“

Helgoland ohne Vögel: Nordsee-Anwohner vermisst

Doch was auf den ersten Blick wie ein beunruhigendes Phänomen wirkt, ist in Wahrheit völlig normal. Entwarnung kommt von Dr. Jochen Dierschke vom Institut für Vogelforschung „Vogelwarte Helgoland“. Er erklärt gegenüber MOIN.DE, dass es sich keineswegs um ein Rätsel oder gar ein Anzeichen für Umweltprobleme handelt, sondern schlicht um den natürlichen Jahresrhythmus der Tiere.

Seevögel leben den größten Teil des Jahres auf dem Meer und kommen nur zum Brüten an Land. Sobald der Nachwuchs flügge ist, kehren sie dorthin zurück, wo sie sich am wohlsten fühlen, auf die offene See. Die verschiedenen Vogelarten verlassen die Nordsee-Insel dabei zu unterschiedlichen Zeiten. Trottellummen und Tordalke brechen schon im Juni auf, die letzten spätestens im Juli. Dreizehenmöwen und Eissturmvögel folgen im August.

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Nordsee-Besucher in Sorge: Wo sind die Seevögel geblieben?

Auch die majestätischen Basstölpel , die großen weißen Vögel, die viele Besucher als Wahrzeichen der Insel betrachten, bleiben meist bis in den September hinein, manche sogar bis in den Oktober. Danach sind die Felsen auf Helgoland leer. „Das Ganze ist also ganz normal und trivial“, betont Dierschke gegenüber MOIN.DE. „Grund zur Sorge besteht nicht – es ist normal, dass um diese Jahreszeit keine Seevögel mehr in den Klippen sind.“ Während Touristen die leeren Nistplätze fotografieren, treiben die Vögel längst weit draußen auf dem Meer.


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Dort leben sie, jagen Fische und verbringen die Zeit, bis sie im nächsten Frühjahr wieder an die Felsen zurückkehren. Für sie ist die Nordsee ihr eigentliches Zuhause, Helgoland nur ihr Brutplatz. Im kommenden Frühjahr wird sich das Bild dann wieder wandeln. Wenn die Tage länger werden und die See sich erwärmt, kehren die Vögel zurück. Dann wird es auf Helgoland wieder laut, lebendig und wild.