Der neue „Nordsee Tourismus Report 2025“ der Oldenburger „Pathfinding AG“ wurde veröffentlicht. Die Studie fällt wenig erfreulich aus, doch die Nordsee-Inseln sehen das Ergebnis nicht ein.
Der Tourismus-Report vermeldet einen deutlichen Rückgang des Besucherinteresses an der deutschen Nordsee-Küste. Laut Report soll das Urlauberpotenzial zwischen 2022 und 2025 um ganze 13,2 Prozent gesunken sein, eine Entwicklung, die die Verantwortlichen vor Ort jedoch entschieden anzweifeln.
Tourismus-Zoff an der Nordsee: Inseln wehren sich gegen Krisen-Gerede
„Wir werden in diesem Tourismusjahr kein großes Minus einfahren“, stellt Jochen Gemeinhardt, Geschäftsführer der Föhr Tourismus GmbH (FTG), gegenüber dem „shz“ klar. Bei den Tagestouristen habe man bereits Ende August die kompletten Zahlen des Vorjahres erreicht. Von einem Rückgang könne keine Rede sein. „Wir fragen uns schon, was so eine Panikmache soll“, sagt Gemeinhardt mit Blick auf den Report, der aus seiner Sicht „viel zu allgemein“ formuliert sei.
Einzig in einem Punkt stimmen die Touristiker mit dem Report überein, Die Gruppe der Gäste, die mehr Wert auf Qualität statt Quantität legt, wächst spürbar. „Tatsächlich ist dies eine wachsende Gästegruppe“, sagt Gemeinhardt gegenüber dem „shz“. Urlauber erwarteten heute ein höheres Niveau, vom Komfort der Wohnung bis zur Gastronomie. Trotzdem weist die FTG die Schlussfolgerungen der Pathfinding AG entschieden zurück. Der Bericht biete, so die Kritik, kaum neue Erkenntnisse.
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Nordsee-Inseln sprechen Klartext über Tourismus-Rückgang
Während die Touristiker gelassen reagieren, sehen das die Nutzer der sozialen Medien ganz anders. Viele Nordsee-Fans klagen hier über gestiegene Preise. „Bei den Preisen kann man auch in eine andere Region ausweichen“, schreibt eine Nutzerin auf Facebook. „Bin ein Nordsee-Fan, aber leisten kann ich es mir nicht mehr.“
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Andere äußern Sorge um die Entwicklung auf den Inseln. Geschlossene Restaurants, teure Ferienwohnungen, bröckelnde Promenaden, Themen, die die Besucher ebenso beschäftigen wie die Statistiken. „Wir sind jedes Jahr dort und jedes Jahr wird es maroder an der Promenade in Wyk. Als Insel sollte man halt auch mal investieren und nicht nur die Preise erhöhen“, schreibt so ein Kommentator.



