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„Mehrbelastungen“! Weihnachtsmärkte an Nordsee und Ostsee fordern Polizei bis zum Limit

Nach dem Schock von Magdeburg herrscht Alarmstufe! Die Polizei an Nordsee und Ostsee kämpft mit Hochdruck für sichere Weihnachtsmärkte.

"Mehrbelastung"! Weihnachtsmärkte an Nordsee und Ostsee fordern Polizei bis zum Limit. (Symbolbild) Foto: IMAGO/Michael Gstettenbauer

Lichterglanz, Glühweinduft und bewaffnete Polizeistreifen: Wenn an Nordsee und Ostsee die Weihnachtsmärkte öffnen, herrscht nicht nur festliche Stimmung, sondern auch höchste Alarmbereitschaft.

Nach dem Vorfall in Magdeburg ist das Sicherheitsgefühl vieler Besucher erschüttert. Daher rüstet die Polizei an Nordsee und Ostsee auf.

„Mehrbelastungen“ an Nordsee und Ostsee

„In den Bereichen, in denen Weihnachtsmärkte oder andere besondere Veranstaltungen stattfinden, kann es angesichts der allgemeinen Bedrohungslage zu Mehrbelastungen kommen“, warnt die Deutsche Polizeigewerkschaft (DPolG) gegenüber MOIN.DE. Für die Einsatzkräfte bedeutet das: längere Schichten, unvorhersehbare Einsätze, ständige Wachsamkeit und das in einer Jahreszeit, die eigentlich Besinnlichkeit verspricht.

An Nordsee und Ostsee rüsten sich die Sicherheits- und Ordnungsbehörden längst für den Ausnahmezustand der Vorweihnachtszeit. „Jede Veranstaltung und damit auch das ihr immanente Sicherheitsrisiko muss individuell bewertet werden“, betont Jana Hämmer, Pressesprecherin des Ministerium für Inneres, Kommunales, Wohnen und Sport des Landes Schleswig-Holstein, gegenüber MOIN.DE.

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In Städten wie Kiel oder Lübeck sorgen technische Sperren und detaillierte Sicherheitskonzepte für zusätzlichen Schutz. In Lübeck werden dafür sechsstellige Summen aufgewendet (MOIN.DE berichtete). Doch trotz modernster Technik bleibt Vieles Handarbeit: „Die Polizei muss stets ihre Prioritäten der Einsatzlage anpassen“, so die DPolG und das heißt oft: Andere Aufgaben bleiben liegen.

„Gehören zum Polizeiberuf dazu“

Zwischen Breitscheidplatz und Magdeburg sitzen die Sorgen tief – auch an Nordsee und Ostsee. Die Landespolizei Schleswig-Holstein führt „eine fortlaufende Erkenntnisgewinnung und Gefahrenanalyse durch, um lageangepasst zu agieren und niedrigschwellig Gefährdungslagen entgegenzutreten“, so Jana Hämmer. Was harmlos nach Bürokratie klingt, bedeutet in der Realität: Jede Stunde, jeder Markt, jede Situation kann anders sein. „Es gehört zu den Eigenarten des Polizeiberufes, dass diese Mehrbelastungen wenig kalkulierbar sind“, erklärt die DPolG.

Auch wenn sich Besucher an Nordsee und Ostsee beim Bummeln zwischen Lichterketten sicher fühlen sollen – hinter den Kulissen läuft die Maschinerie auf Hochtouren. „Der jeweilige Veranstalter ist für die sichere Durchführung der geplanten Veranstaltung verantwortlich“, so Hämmer gegenüber MOIN.DE. Polizei, Feuerwehr und Rettungsdienste arbeiten Hand in Hand, beraten, planen, reagieren. Doch die Belastung bleibt enorm, und Überstunden sind längst Routine. Sie „gehören zum Polizeiberuf dazu“, heißt es von der DPolG – doch dahinter steckt ein gewaltiger Kraftakt.



Sicherheit hat Vorrang, egal ob auf dem Lübecker Weihnachtsmarkt oder im weihnachtlichen Husum an der Nordsee. Auch Hamburg hat längst Konzepte entwickelt, um seine Märkte zu schützen (MOIN.DE berichtete). Denn eines ist klar: Die besinnlichste Zeit des Jahres ist längst auch eine logistische und sicherheitspolitische Herausforderung. Und während an Nordsee und Ostsee die Glühweinbecher klirren, stehen die Polizisten bereit.