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„Der erste Schritt ist gemacht“ – Kampf um das Nordsee-Wahrzeichen geht weiter

Der legendäre Leuchtturm Roter Sand steht vor dem Aus – doch tausende Norddeutsche kämpfen jetzt für sein Überleben an der Nordsee.

© IMAGO/Karsten Klama

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Der Leuchtturm Roter Sand ist ein Symbol, das vielen Norddeutschen ans Herz geht. Jetzt hat er eine neue Chance auf der Nordsee bekommen.

„Der erste Schritt ist gemacht!“, jubelt „Ankerherz“ auf Facebook! Die Petition für den Erhalt des maritimen Nordsee-Wahrzeichens hat die magische Marke von 5.000 Unterschriften geknackt. Damit muss sich nun der niedersächsische Landtag mit dem Schicksal des legendären Turms beschäftigen.

Nordsee-Wahrzeichen soll an Land

Für viele ist das mehr als eine Formalie – es ist der Anfang eines Kampfes um ein Stück Geschichte mitten in der Nordsee. Der Bremerhavener Anwalt Dieter Riemer hatte die Petition gestartet, um den Umzug des Leuchtturms zu verhindern. Denn laut Gutachten der „Stiftung Deutscher Denkmalschutz“ soll der obere Teil des Turms abgetrennt und an Land gebracht werden – nach Hooksiel, Wilhelmshaven, Fedderwardersiel oder Bremerhaven.

Doch Riemer warnt gegenüber „Ankerherz“: „Das Besondere liegt unter Wasser. Wenn der Aufbau abgetrennt und versetzt wird, ist das Denkmal zerstört.“ Tatsächlich gilt Roter Sand als Pionierbau – zwischen 1880 und 1885 entstand hier das erste Offshore-Bauwerk der Welt.

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Nordsee-Gemeinschaft kämpft weiter

Für viele Norddeutsche wäre ein Umzug ein Frevel. „Hoffentlich bleibt der Leuchtturm“, schreibt eine Nutzerin – ein anderer findet: „Starke Kampagne“. Und wieder jemand bringt es auf den Punkt: „Wie geil ist das denn. Es ist ein gutes Zeichen, dass wir als Gemeinschaft etwas erreichen können.“ Die Begeisterung ist spürbar, die Emotionen groß – kaum ein anderes Denkmal löst so viel Heimatgefühl aus wie dieser Wächter in der Nordsee.

Doch die Gefahr bleibt: Wind, Salzwasser und Wellen haben dem Bauwerk über die Jahrzehnte zugesetzt. Die Stiftung will handeln, bevor der Nordsee-Turm endgültig zerfällt. Aber viele sagen: Gerade das macht ihn doch so besonders! Sein Platz mitten in der rauen See, sein Kampf gegen die Elemente – all das gehört zur Geschichte des Roten Sands.



Riemer fordert, dass der Turm auf die Vorschlagsliste für das UNESCO-Weltkulturerbe kommt. Damit könnte das maritime Nordsee-Wahrzeichen neben den Pyramiden, der Akropolis und dem Wattenmeer stehen – als Symbol für menschlichen Erfindergeist und norddeutsche Seefahrertradition.