Wolfgang Blank, Tourismusminister von Mecklenburg-Vorpommern, geht auf Konfrontationskurs: Die Preise in der Gastronomie und Hotellerie sind ihm ein Dorn im Auge.
Ein Schnitzel für über 24 Euro? Für Blank eindeutig zu viel. Besonders an der Ostsee sei das Preis-Leistungs-Verhältnis problematisch, wie er im Gespräch mit der „Ostsee Zeitung“ (OZ) klagt.
Schnitzelpreise an der Ostsee sorgen für Diskussion
Blank bemängelt, dass Mecklenburg-Vorpommern beim Preis-Leistungs-Verhältnis im Bundesvergleich schlecht abschneidet. Laut „Tourismus-Barometer“ der Sparkassen verloren die Gäste in letzter Zeit an Zufriedenheit. Dabei verweist der Minister auf eigene Erfahrungen: In Japan erlebte er Spitzenküche ab acht Euro. Für ihn stellt sich die Frage, warum etwa Schnitzel in anderen deutschen Regionen günstiger angeboten werden.
Probleme in der Gastronomie sieht er durchaus. Personal fehlt, und gestiegene Kosten setzen Unternehmen unter Druck. „Am Ende ist der Tourismus aber ein Markt – und Gäste entscheiden sich dann woanders für Urlaub“, so Blank gegenüber der „OZ“. Besonders die Gastronomie an der Ostsee stehe in der Kritik, weil Preis und Leistung häufig nicht zusammenpassten.
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Übernachtungen und Essen: Kritik an der Ostsee
Die Übernachtungspreise an der Ostsee liegen klar über dem ostdeutschen Durchschnitt: 140 Euro für ein Hotelzimmer. In Brandenburg sind es dagegen nur knapp 99 Euro, in Sachsen-Anhalt sogar rund 81 Euro. Auch bei Essen gibt es Differenzen: In Mecklenburg-Vorpommern kostet eine Pizza Margherita durchschnittlich 11,11 Euro, während der Osten sonst eher zehn Euro verlangt.
Die wirtschaftliche Lage ist nicht rosig. Laut „Tourismus-Barometer“ sank der Umsatz in Ostdeutschland preisbereinigt um 2,7 Prozent. Schon im Vorjahr schlugen hohe Kosten auf die Gewinnmargen, die 2023 ihr Tief seit 2017 erreichten – ein bundesweiter Trend.
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Lars Schwarz, Landeschef des Hotel- und Gaststättenverbands, wehrt sich: „Die Politik muss sich an die eigene Nase fassen!“ Schuld seien steigende Mindestlöhne und hohe Energiekosten, die die Betriebe belasten. Er sieht zudem strukturelle Unterschiede: Während viele westdeutsche Betriebe Familienunternehmen sind, ist die Ostseeküste stärker saisonabhängig. Das erschwert langfristige Kalkulationen.
Trotzdem bleibt Blanks Appell: Gastronomen und Hoteliers müssten prüfen, ob ihre Preise und Leistungen wirklich noch zusammenpassen. Andernfalls, so seine Sorge, könnte die Ostsee künftig deutlich weniger Gäste anziehen.
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