Kaum ist das milliardenschwere Straßenprojekt an der Ostsee offiziell gestartet, sprudeln im Netz die Reaktionen nur so heraus.
Viele Nutzer feiern den Bau der neuen Ostsee-Schnellstraße S6 rund um Stettin – doch ein Thema zieht sich wie ein roter Faden durch die Kommentare: der Vergleich mit Deutschland…
Ostsee: „Mal sehen, wer schneller ist“
„Und sind damit noch vor Fertigstellung der Usedom-Brücke fertig“, spottet ein Nutzer unter dem Facebook-Beitrag der „Ostsee Zeitung“ (OZ) und bringt damit auf den Punkt, was viele denken. Andere machen sich über den ewigen Stillstand auf deutscher Seite lustig. „Mal sehen, wer schneller ist: Die begonnene Brücke bei Wolgast oder die völlig neue Schnellstraße mit Tunnel in Stettin“, heißt es in einem weiteren Kommentar.
Zwischen den Zeilen steckt Frust und eine ordentliche Portion Sarkasmus. Während in Polen Bagger rollen, scheint man auf deutscher Seite eher im Stau zu stehen – bürokratisch wie praktisch. Der Tenor vieler Stimmen: Polen legt Tempo vor, während Deutschland auf der Bremse steht.
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„Was der Pole so in kurzer Zeit baut und der Deutsche bekommt nichts mehr in die Reihe. Trauriges Zeugnis, was Deutschland da abliefert“, schreibt ein Nutzer deutlich. Zwischen Bewunderung und Ärger für das Ostsee-Projekt schwingt vor allem eins mit – das Gefühl, abgehängt zu werden.
Ostsee-Projekt sorgt für Deutschland-Spott
In den Kommentarspalten wird der Fortschritt jenseits der Grenze fast schon zum Sinnbild für Effizienz. Ein Nutzer bringt es mit bitterem Witz auf den Punkt: „Wenn der Bau der Wolgaster Brücke beginnt, ist die Umgehungsstraße schon lange für den Verkehr freigegeben!“ Es ist eine Spitze gegen deutsche Ostsee-Großprojekte, die häufig in endlosen Planungen stecken bleiben. Die Stettiner Westumgehung soll inklusive Tunnel unter der Oder im Jahr 2033 für Autofahrer befahrbar sein, so die „OZ“.
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So wird aus der geplanten 50 kilometerlangen Ostsee-Schnellstraße bei Stettin längst mehr als nur ein Infrastrukturprojekt. Sie wird zur schmerzhaften Erinnerung daran, dass große Versprechen hierzulande oft im Papierstapel enden, während anderswo längst die Motoren starten.



