Obwohl jedes Jahr Tausende Touristen auf die Nordseeinsel Sylt pilgern birgt das Eiland zwischen der dänischen Insel Rømø und Föhr noch immer unzählige, weniger bekannte Anekdoten. Besonders viele davon liegen auf den Friedhöfen der Lieblingsinsel des deutschen Geldadels.
Hier, wo legendäre Persönlichkeiten wie „Spiegel“-Verleger Rudolf Augstein oder der erfolgreichste Schriftsteller der Insel, Boy Lornsen („Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt“) ihre letzte Ruhe fanden, liegt auch ein Mann, der beinahe Adolf Hitler getötet hätte.
Fabian von Schlabrendorff wollte Adolf Hitler töten
Das fehlgeschlagene Attentat von Stauffenberg ist zwar geschichtswissenschaftlich deutlich prominenter behandelt worden, doch auch Fabian von Schlabrendorff wollte den Despoten töten. 1943 hatte der Widerstandskämpfer in einer Kiste mit zwei Flaschen Cointreau eine Bombe in das Flugzeug des Führers geschmuggelt.
Der Sprengstoff jedoch detonierte aufgrund der großen Kälte im Frachtraum nicht. Hitler überlebte und von Schlabrendorff konnte das Paket rechtzeitig wieder austauschen, bevor er überführt werden konnte.
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Der Widerstandskämpfer wurde gefoltert
1944 jedoch wurde der Widerstandskämpfer dann doch noch im Rahmen des Stauffenberg-Attentats festgenommen. Er kam in das Gestapo-Gefängnis nach Berlin, verriet trotz Folter aber nichts. Nachdem er zwischenzeitlich in die Konzentrationslager Sachsenhausen, Flossenbürg, Dachau verlegt wurde, gehörte Fabian von Schlabrendorff nach Kriegsende dem Beraterstab des Chefs des amerikanischen Geheimdienstes OSS, General William J. Donovan an. Später arbeitete er wieder in seinem Beruf als Rechtsanwalt und wurde Richter am Bundesverfassungsgericht.
Am dritten September 1980 starb von Schlabrendorff. Seine letzte Ruhe fand er in Morsum, wo nach Angaben der „shz“ eine seiner Töchter lebt.




