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Wut über Sylter Marschbahn flacht nicht ab! Pendler werden deutlich: „Verarscht das Land lange genug“

Die Sylter Marschbahn versinkt im Chaos, Pendler sind am Limit und der versprochene Ausbau scheint weiter entfernt denn je.

© IMAGO/Chris Emil Janßen

Sylt: Fünf überraschende Fakten zur Insel

Sylt ist eines der beliebtesten Reiseziele in Deutschland. Wir haben fünf überraschende Fakten zur Insel gesammelt.

Stillstand auf Schienen, Frust im Norden: Die Sylter Marschbahn sorgt mal wieder für Schlagzeilen und für reichlich Wut bei Pendlern und Urlaubern. Zwischen Niebüll und Westerland geht fast nichts mehr rund, Störungen und Ausfälle gehören längst zum Alltag.

Der Bürgermeister von Klanxbüll, Sascha Lewi, der selbst seit 24 Jahren auf die Insel pendelt, sagt gegenüber dem NDR: Der Herbst sei bislang „katastrophal“ gewesen. Und wer täglich auf die Sylter Bahn angewiesen ist, kann nur noch mit dem Kopf schütteln.

Vertrauen in die Sylter Marschbahn verloren

„Verarscht das Land lange genug“, schreibt ein Facebook-Nutzer unter den Beitrag des NDR, und viele scheinen das ähnlich zu sehen. Seit den Achtzigern werde über Elektrifizierung und den zweigleisigen Ausbau gesprochen, passiert sei aber praktisch nichts. Immer wieder würden Pläne angekündigt, um dann in der nächsten Legislaturperiode sang- und klanglos zu verschwinden. Währenddessen stauen sich die Züge, Pendler verlieren Nerven und das Vertrauen in die Sylter Bahn gleich mit.

Die Kritik wird immer lauter! Manche fordern, man solle der Deutschen Bahn „sofort die Rechte zum Bau von Trassen entziehen“. Wer seit Jahrzehnten keine Lösungen liefere, dürfe auch keine Verantwortung mehr tragen. Andere verweisen auf die ausfallenden Züge der Deutschen Bahn, die trotz gewonnener Ausschreibung monatelang fehlten. Vorher sei alles besser gelaufen.

+++ Sylt-Elite im Visier – doch sie können nur drüber lachen +++

Sylt: Zweites Gleis wird gefordert!

Auch Touristen melden sich zu Wort: „Ein zweites Gleis ist dringend notwendig“, schreibt eine Sylt-Urlauberin, die immerhin noch Zeit habe – im Gegensatz zu den Pendlern, die jeden Tag aufs Neue mit Verspätungen kämpfen. Ständig müsse man warten, um „irgendeinen Zug durchzulassen“ und die Ausfälle seien kaum noch zu zählen.

Zwischen Mitgefühl und Fassungslosigkeit schwankt der Ton: „Das ist nur noch eine Katastrophe“, meint ein Pendler, während ein anderer vorschlägt: „Gleise alle abreißen, Straße drauf! Ruh is!“



Doch so schnell dürfte keine Ruhe einkehren. Denn auch wenn die Landesregierung weiter Druck auf den Bund machen will, ist der zweigleisige Ausbau der Sylter Marschbahn frühestens für 2045 in Sicht – ein Jahr, das für viele schlicht absurd klingt. „2045 ist ein Witz“, kommentiert ein Fahrgast trocken. So scheint das tägliche Drama auf der Marschbahn auf jeden Fall noch Jahre bestehen zu bleiben…