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Unfassbar! Tchibo verkauft invasives Gewächs aus der Nazi-Zeit – „Lass die Finger von“

Tchibo erweitert mal wieder das Sortiment. Diesmal sind es neue Pflanzen für den heimischen Garten, doch davon sollte man die Finger lassen.

Kaffeeröster Tchibo bietet etwas ganz Neues und das nicht etwa im Bereich Kaffee, sondern im Bereich Garten. Unter dem Namen „Naturschutzhecke, 5er-Set, mehrfarbig“ bietet das Unternehmen online ein Pflanzenset für 44,99 Euro an. Es soll laut Beschreibung Bienen, Vögel und Insekten anlocken und einen Beitrag zum Umweltschutz leisten.

Doch unter den fünf Sträuchern, die im Paket enthalten sind, verbirgt sich ein botanischer Skandal. Denn die beworbene Apfelrose ist keine heimische Art, sondern die Rosa rugosa, auch bekannt als Kartoffelrose, eine invasive Pflanze aus Ostasien, die in Deutschland längst zum Problem geworden ist.

Tchibo verkauft Pflanze, die Biologen seit Jahren bekämpfen

Damit wiederholt Tchibo einen Fehler, den bereits andere Händler gemacht haben. Wie schon bei Baumarktketten zuvor, wurde offenbar nicht genau geprüft, was in einer sogenannten „Naturschutzhecke“ überhaupt etwas zu suchen hat. Deshalb schlagen nun Fachleute Alarm. Die Kartoffelrose, die im Volksmund teils auch Hitler-Rose genannt wird, hat mit Naturschutz nichts zu suchen.

Die nun von Tchibo verkaufte Rosa rugosa kam ursprünglich als Zierpflanze nach Europa, wegen ihrer hübschen, duftenden Blüten und der großen Hagebutten, die sich hervorragend für Marmelade eignen. Doch was als Zierde gedacht war, hat sich zu einem ernsthaften ökologischen Problem entwickelt. Die Rose ist extrem robust, sie wächst auf fast jedem Boden, verträgt Wind, Frost und sogar Salz. Ihre Ausläufer bilden dichte Bestände, die heimische Pflanzenarten verdrängen.

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Empörung im Netz: Tchibo wirbt mit Nazi-Gewächs als Umwelthecke

Der historische Hintergrund macht die Sache noch pikanter, in der Zeit des Nationalsozialismus soll die Kartoffelrose gezielt angepflanzt worden sein, nicht nur zur Böschungsbefestigung, sondern auch zur Tarnung von Bunkeranlagen. Daher rührt auch ihr düsterer Beiname „Hitler-Rose“. Dass Tchibo sie nun unter dem wohlklingenden Titel „Naturschutzhecke“ anbietet, sorgt bei Naturfreunden für Kopfschütteln und Wut.


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Genau deshalb hagelt es auch in den sozialen Netzwerken Kritik. In einem Facebook-Post im Naturgartenforum warnen Nutzer eindringlich davor, die Pflanzen bei Tchibo zu kaufen. „Lass die Finger davon!“, schreibt ein User. Ein anderer ergänzt: „Bei Tchibo kannst du Kaffee kaufen, aber sicher keine heimischen Pflanzen für den Naturgarten.“ Fachleute betonen, dass für naturnahe Hecken ausschließlich heimische Sträucher verwendet werden sollten.