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Ladensterben auf Usedom – sind die Ostsee-Urlauber nicht mehr in Shoppinglaune?

Auf Usedom schließen immer mehr Läden – trotz voller Strände. Warum die Kauflaune vieler Ostsee-Urlauber sinkt und was das bedeutet.

Einkaufszentrum Forum Usedom
© IMAGO/Schöning

Usedom: Woher die Insel ihren Namen hat

Nach Rügen ist Usedom die zweitgrößte Insel Deutschlands. Die Insel an der Pommerschen Bucht hat 76.500 Einwohner. Sie ist zum Großteil Deutsch, jedoch ist auch ein Teil im Osten von ihr bereits polnisch. Gelegen an der Ostsee ist sie ein absoluter Touristenmagnet.

Die Ostsee ist nach wie vor eines der beliebtesten Urlaubsziele Deutschlands. Auch die Insel Usedom darf sich jährlich über viele Touristen freuen. Doch trotz des anhaltenden Tourismus steht der Einzelhandel vor großen Herausforderungen.

Immer mehr Geschäfte müssen schließen (wir berichteten). MOIN.DE hat mit zwei Unternehmern aus Usedom darüber gesprochen, wie sie das Ladensterben an der Ostsee einschätzen.

„Man merkt eben, dass die Budgets geringer geworden sind“

„Zu vermieten“ oder „Dauerhaft geschlossen“ – solche Schilder findet man an der Ostsee immer wieder in den Schaufenstern. Reihten sich hier früher noch zahlreiche Läden aneinander, wird die Küste stellenweise immer mehr zur Einöde.

Auch Gert Griehl, Geschäftsführer des Mode- und Lifestyleunternehmens „Pier 14“ und Betreiber von über einem Dutzend Geschäften auf der Insel Usedom, beobachtet das Ladensterben mit Sorge. Neben Personalmangel sieht der Unternehmer die Probleme auch bei der sinkenden Kaufkraft der Urlauber. Die momentan angespannte politische Lage sowie die steigenden Reisekosten verunsichern die Leute sehr, ihr Geld im Urlaub für Konsumgüter auszugeben.

+++ Der beste Strand Deutschlands liegt an der Ostsee – nirgends ist Urlaub machen so günstig wie hier! +++

„Man merkt eben, dass die Budgets geringer geworden sind. Die klassische junge Familie hat heute einfach weniger zur Verfügung“, erklärt Griehl im Gespräch mit MOIN.DE. Auch die Politik müsse laut dem „Pier 14“-Inhaber mehr für den Einzelhandel tun. So dürfe die Bäderregelung in Mecklenburg-Vorpommern nicht wieder gekippt werden und müsse ohne zu große Unterschiede zu Schleswig-Holstein in Konkurrenz treten – das würde sonst den Markt verzerren.

Ostsee: Die Hoffnung bleibt

Existenzängste bei anderen Ladenbesitzern an der Ostsee bemerkt Griehl sehr. Dennoch glaubt der Unternehmer, dass sich Geschäfte, die mit neuen Konzepten ein spannenderes Einkaufserlebnis für Kunden schaffen, letztendlich durchsetzen können. Ebenfalls hoffnungsvoll blickt auch Uwe Hornung, Geschäftsführer vom Kaufhaus „STOLZ“, auf Usedoms Einzelhandels-Zukunft.



Für ihn und sein Geschäft lief das Jahr 2025 bisher gut. „Wir blicken auf eine sehr positive erste Saisonhälfte und sind gespannt und zuversichtlich für die zweite Hälfte“, erklärt er gegenüber MOIN.DE. Statt Läden zu schließen, will Herr Hornung expandieren. „Wir arbeiten intensiv an weiteren Standorten wie Zinnowitz und Wolgast“, erzählt der Unternehmer. Auch wenn die aktuellen Zeiten die Ostseeküste vor viele Herausforderungen stellen – den Optimismus will man hier auf keinen Fall verlieren.