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„Gefängnis“! Tierschützer rechnen nach Todes-Drama in einem Zoo im Norden knallhart ab

Noch dem tragischen Tod des Mandrills im Tierpark Hagenbeck rechnen Tierschützer knallhart mit dem Zoo im Norden ab.

© IMAGO/Wirestock

Die größten Zoos und Wildparks im Norden: Ein Überblick

Ein tragischer Vorfall erschüttert den Tierpark Hagenbeck in Hamburg. In dem Zoo im Norden hat sich ein junger Mandrill beim Spielen in einem Kletternetz tödlich stranguliert.

Am Dienstagmorgen (15. Juli) gegen 10:30 Uhr wurde das tote Tier von einer Pflegerin entdeckt – kurze Zeit später wurde der Affe aus dem Gehege im Zoo im Norden geborgen (MOIN.DE berichtete). Die Nachricht sorgt seitdem für heftige Diskussionen.

Zoo im Norden: „Auslaufendes Modell“

Unter dem Facebook-Beitrag des Zoos im Norden mit den Worten „Wir sind unendlich traurig über diesen Vorfall“ sammeln sich Kommentare voller Wut, Trauer und Entsetzen. „Deshalb vermeiden wir Zoobesuche. Das gehört abgeschafft.“, schreibt ein aufgebrachter Kommentator. Ein anderer reagiert knapp und bitter: „Zoo’s halt“. Und immer wieder taucht der Satz auf: „Zoos sind ein auslaufendes Modell.“

Die Emotionen kochen zwischen Beileidsbekundungen wie „Mein herzliches Beileid“ und „R.I.P, süße Fellnase“ hoch. Während Besucher des Zoos im Norden öffentlich trauern, stellen Tierschützer die Grundsatzfrage: Warum überhaupt Tiere hinter Gittern? Was für die einen noch Freizeit ist, bedeutet für die Tiere ein Leben hinter Gittern, das tödliche Fallen bereithalten kann.

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Zoo im Norden: Tierschützer sind alarmiert

Besonders scharf reagiert „PETA“. Peter Höffken, Fachreferent bei der Organisation, wird deutlich: „Ein junger Mandrill ist tot – offenbar stranguliert in einem Kletternetz im Tierpark Hagenbeck. Was eigentlich der ‚Beschäftigung‘ dienen sollte, wurde zur tödlichen Falle.“ Er fragt unmissverständlich: „Wie viele Tiere müssen noch sterben, bevor endlich klar ist: Zoos sind keine sicheren Orte, sondern Gefängnisse, die Wildtiere systematisch in künstliche Umgebungen zwingen?“ Seine Worte treffen mitten ins Herz.

Und „PETA“ geht noch weiter: „Mandrills gehören in ihre natürlichen Lebensräume und nicht in Betonkäfigen hinter Glas zur Schau gestellt. Es ist höchste Zeit, der Gefangenschaft im Namen der Unterhaltung ein Ende zu setzen – Tiere verdienen Freiheit, nicht Gitterstäbe.“ Härter kann eine Anklage an den Zoo im Norden kaum ausfallen.


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Der Tierpark Hagenbeck hingegen gibt sich wortkarg. Auf Anfrage von MOIN.DE heißt es vom Zoo im Norden lediglich: „Zunächst möchten wir es bei den bisher genannten Informationen belassen.“ Mehr nicht, kein ausführliches Statement, keine weiteren Erklärungen als in dem Facebook-Beitrag. Und so bleibt nach dem Tod des jungen Mandrills die Frage, wie lange Tiere noch für unsere Unterhaltung in Gefangenschaft leben und sterben müssen.