In den Zoos des Nordens zeichnet sich ein radikaler Wandel ab, der die Gemüter erhitzt. Tiere könnten hier schon bald der Vergangenheit angehören. Statt echter Elefanten, Affen oder Löwen sollen künftig digitale Hologramme und künstliche Intelligenz das Tiererlebnis übernehmen.
Was für viele wie ein futuristischer Traum in Zoos im Norden klingt, ist in einigen Einrichtungen bereits im Testbetrieb und sorgt für heftige Diskussionen.
Zoos im Norden: Echte Tiere als Auslaufmodell
Die Idee klingt zunächst tierfreundlich. Keine Wildtiere mehr hinter Gittern, keine dressierten Showeinlagen, keine Exoten in ungeeigneten Klimazonen. Stattdessen erschaffen Projektoren und 3D-Technologie eine virtuelle Welt, in der Elefanten durch die Savanne stampfen, Tiger durch den virtuellen Dschungel schleichen und Pinguine durch digitale Eismeere watscheln. Täuschend echt sind diese Projektionen und das ohne jegliches Tierleid.
Für Tierschützer ist diese Neuerung ein echter Meilenstein, der auch in die Zoos im Norden einziehen sollte. Endlich keine Zurschaustellung und Ausbeutung mehr, sondern ein Zooerlebnis ohne Tierleid. Doch diese Neuerung, die im Zirkus Roncalli bereits Einzug gefunden hat, gefällt längst nicht allen. Vor allem Familien mit kleinen Kindern äußern sich enttäuscht. Für viele sei der Zauber eines Zoos untrennbar mit dem echten Erlebnis verbunden, das Sehen, Hören, Riechen der Tiere, das Staunen über ein lebendiges Wesen, das direkte Erleben von Bewegung, Fell und Verhalten.
+++Trauriger Abschied – dieser Zoo im Norden verliert gleich zwei Lieblinge+++
Auf die Zoos im Norden kommt eine Revolution zu
„Das ist ja für Kinder blöd, und das Erlebnis geht einfach verloren“, ist eine weit verbreitete Meinung unter einem Facebook-Post zum Zirkus Roncalli. Ein virtueller Löwe, so realistisch er auch erscheinen mag, sei eben nicht dasselbe wie ein echter. Aus Sicht der Tiere ist die Entwicklung trotzdem ein echter Fortschritt. Zoos im Norden, die sich zunehmend als Bildungsstätten und nicht mehr als Schautribünen verstehen, sehen darin sogar eine Chance, den Tieren langfristig besser gerecht zu werden.
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Unter dem Facebook-Beitrag gibt es auch eine menge positiver Stimmen. Ein besonders beliebter Kommentar sammelt über 1.400 Likes. „Dann ist Roncalli auch der erste Zirkus der Welt, den ich wieder besuchen kann. Schön“, schriebt die Nutzerin. Mithilfe künstlicher Intelligenz könnten Informationen, Verhaltensweisen und Lebensräume authentisch und interaktiv vermittelt werden, vielleicht sogar eindrucksvoller als bei einem echten Tier, das müde in einer Ecke liegt.