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Kunden machen sich irren Pfand-Trick zunutze – Aldi, Edeka und Co. sehen machtlos zu

Immer wieder gehen Kunden von Aldi, Edeka und Co. irre Wege, um beim Pfand mehr Geld herauszuschlagen. Dafür fahren sie sogar in Nachbarländer.

© IMAGO/Jochen Tack

Aldi, Edeka, Rewe und Co.: Revolution bei Pfand-Rückgabe – dieses Gerät macht's möglich

Die Pfand-Erhöhung in Österreich schlug in diesem Jahr hohe Wellen. Fast vier Euro mehr als in Deutschland muss man hier für einen Kasten Bier auf die Theke legen. Kunden von Aldi, Edeka und Co. konnten da hierzulande nur schlucken.

Während bei vielen die Angst um eine Pfand-Erhöhung nach österreichischem Vorbild stieg, witterten viele andere darin auch eine Chance. Immer wieder wollen sie die deutschen Märkte von Aldi, Edeka und Co. austricksen – und geben ihren Pfand einfach in europäischen Nachbarländern ab. Doch funktioniert das überhaupt?

Pfand-Trick unter Kunden enthüllt

Für den Trick gibt es seit Frühjahr diesen Jahres sogar einen tragenden Namen – „Pfandtourismus“. Seit der Pfand-Erhöhung in Österreich boomte der Trick enorm. Dabei wurde er in der Vergangenheit auch schon andernorts von Kunden von Aldi, Edeka und Co. zum eigenen Vorteil genutzt.

Wie die „Rheinische Post“ so schon 2024 berichtete, machen sich Deutsche immer wieder über die Grenze auf den Weg in den nächsten niederländischen Supermarkt. Mit im Gepäck: Flaschenpfand der Marke Gerolsteiner. Denn während es hierzulande bei Aldi, Edeka und Co. 15 Cent pro Flasche gibt, erhalten sie in den Niederlanden dafür 25 Cent und machen damit 10 Cent Profit pro abgegebenem Pfand-Stück. Möglich ist das, weil die Marke Gerolsteiner auch bei unseren Nachbarn im Sortiment geführt wird. Zwar konnte das Unternehmen Gerolsteiner den Pfandmissbrauch bislang noch nicht registrieren. Doch auch in Regionen nahe der Grenze zu Österreich scheint sich die Masche herumgesprochen zu haben.

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Brauereien schlagen Alarm

Bayerischen Brauereien und dem Brauverband ist die Pfand-Masche ein Dorn im Auge. „Es scheint Verbraucher zu geben, die sich auf Kosten der Brauereien einen wirtschaftlichen Vorteil verschaffen“, hieß es von Seiten des Verbandes auf Anfrage von t-online. Wie hoch der Schaden bislang ausfiel, ist nicht bekannt. Erwischen lassen sollte man sich also bei dem Pfand-Betrug auf keinen Fall.



Ganz so einfach, wie er klingt, scheint der Pfand-Trick aber auch seine Tücken zu haben. In der Vergangenheit statteten Kunden so bereits österreichischen Supermärkten mit prall gefüllten Anhängern einen Besuch ab, um auf einen Schlag 50 Getränkekästen loszuwerden. Doch wie den deutschen Konkurrenten wie Aldi, Edeka und Co. ist es auch Supermärkten und Discountern in unseren Nachbarländern vorbehalten, größere und damit nicht mehr haushaltsübliche Pfand-Mengen nicht anzunehmen.



Während Kunden in Wohnnähe zu den Niederlanden oder Österreich sich wegen des Pfand-Tricks dennoch ins Fäustchen lachen, schaut man in der Schweiz in die Röhre. Laut Erfahrungsberichten vereitelt der unterschiedliche Barcode der Flaschen aus Deutschland die profitable Abgabe.

Die Pfand-Masche würde sich bei unseren Schweizer Nachbarn auch am wenigsten lohnen, schließlich müsste man sich das Rückgeld in Euro umtauschen lassen. Für einen Schweizer Franken gibt es außerdem aktuell (mit Stand von Freitag, 19. September, 9.40 Uhr) umgerechnet gerade mal 1,07 Euro.

Hinweis dieser Redaktion: der hier vorgestellte Trick soll keinesfalls zum Nachmachen animieren.