Schon seit einigen Wochen ist es wieder das Aufreger-Thema unter Supermarkt- und Discounter-Kunden. Die ersten Weihnachtsleckereien wie Lebkuchen und Co. haben schon wieder den Weg in die Regale von Kaufland, Edeka und Co. gefunden. Sehr zum Unmut der Kunden, wie eine aktuelle Umfrage von „YouGov“ zuletzt zeigte.
Die überwiegende Mehrheit lehnt die Weihnachtsprodukte bei Kaufland, Edeka und Co. demnach nämlich ab (wir berichteten). Doch ist der frühe Verkaufsstart demnach ganz allein den Händlern zuzuschreiben? Nicht ganz, wie Experten jetzt offenlegen.
Weihnachtsleckereien bei Kaufland, Edeka & Co.
Angebot bestimmt bekanntlich die Nachfrage – diese Einzelhandelsweisheit hat wohl auch jeder Kunde schon mal gehört. Auch wenn satte 73 Prozent der Teilnehmer der „YouGov“-Umfrage den frühen Verkauf der Weihnachtssüßigkeiten ablehnen, so sind sie laut Experten doch tatsächlich mitverantwortlich für den Verkaufsstart zum Sommerende. „Viele unserer Kunden freuen sich schon das ganze Jahr über auf Weihnachten und wollen daher nicht nur in der Vorweihnachtszeit Plätzchen essen. Mit Lebkuchen und Spekulatius können sie sich einfach frühzeitig in weihnachtliche, festliche Stimmung bringen“, erklärte so etwa Markus Geiger, Geschäftsleiter Einkauf bei Kaufland zuletzt.
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Als Erstes startete auch in diesem Jahr die Supermarkt-Kette Norma Mitte August mit dem Verkauf von Schoko-Nikoläusen. Wie eine Sprecherin gegenüber „Bayern 24“ in diesem Zusammenhang bestätigte, lag auch das an der Nachfrage der Kunden. In der „YouGov“-Umfrage gaben aber tatsächlich nur drei Prozent der Befragten an, schon ab Anfang August Weihnachtsgebäck einzukaufen, sechs Prozent ab September und immerhin schon 14 Prozent ab Oktober. Mit 41 Prozent und damit die meisten greifen aber tatsächlich erst ab November in die weihnachtlich bestückten Regale.
Nachfrage und Marketingstrategie der Händler
Noch können Kunden aber ohnehin noch nicht die ganze Palette an Weihnachtsgebäcken in den Regalen bei Kaufland, Edeka und Co. finden. Während Baumkuchen so schon ab September verfügbar sind, sind Schoko-Weihnachtsmänner (abseits von Norma), Pralinen oder Marzipan tatsächlich erst ab Oktober im Sortiment zu finden.
Neben der Nachfrage einiger Kunden steckt hinter dem frühen Verkaufsstart aber auch eine Marketingstrategie. Denn: Wer früher verkauft, verlängert die Verkaufssaison und kann so auch die Nachfrage steigern. Würde der Handel erst später Weihnachtssüßigkeiten vertreiben, so könnte der möglicherweise früher entgangene Umsatz nicht mehr eingeholt werden können.
Mit dem Gerücht, dass die Weihnachtsgebäcke jedes Jahr früher verkauft werden, muss der Kaufland-Einkaufsleiter im Übrigen schnell aufräumen: „Nein, das stimmt nicht. Mit dem Verkauf von Weihnachtsgebäck wie Lebkuchen und Spekulatius, aber auch Marzipan starten wir wie alle in der Branche im Spätsommer. Das heißt: Die ersten Lebkuchen wird man bei Kaufland nicht vor Ende August oder Anfang September finden“, wird er deutlich. „Das ist übrigens auch der meteorologische Herbstanfang. Lebkuchen und Co. im Juli gab es bei Kaufland noch nie, das ist selbst für die sehr weihnachtsbegeisterten Kunden zu früh.“ Immerhin kann er diesem Gerücht den Wind aus den Segeln nehmen.

