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Kehrtwende am Ballermann – ist Mallorcas Partymeile kaum wiederzuerkennen?

Weniger Krawall, weniger Exzesse – der Ballermann zeigt sich in dieser Saison überraschend ruhig. Hat Mallorcas Partymeile ihre wilden Zeiten hinter sich?

Der Ballermann auf Mallorca.
© IMAGO/Eibner

Am Ballermann nachgefragt: Das sind Eure besten Stories

Ballermann, Eimersaufen, Taschendiebe – dafür war die Playa de Palma lange Zeit berüchtigt. Doch im Sommer 2025 sieht die Realität auf Mallorca plötzlich anders aus.

Weniger Kriminalität, weniger Exzesse – Experten sprechen sogar von einer echten Kehrtwende auf Mallorcas Party-Hotspot.

„Schreckt diese Art von Touristen ab“

Wie die spanische Zeitung „Ultima Hora“ berichtet, hat es auf der Feiermeile in diesem Jahr eine spürbare Trendwende gegeben. Zwar war die Saison beim Umsatz für die Hoteliers erneut erfolgreich, doch die eigentliche Nachricht liegt woanders: Kriminalität und „unzivilisiertes Verhalten“ sind deutlich zurückgegangen.

Ein Grund dafür ist nach Einschätzung von Experten die verstärkte Polizeipräsenz. Rund 30 zusätzliche Kräfte der Lokalpolizei waren täglich an der Playa im Einsatz. „Die Situation hat sich erheblich verbessert, vor allem dank der zusätzlichen Beamten“, erklärt Pedro Marín, Präsident des Hotelierverbands von Playa de Palma. Taschendiebstähle, Einbrüche oder Drogenhandel seien merklich weniger geworden. Auch übermäßiger Alkoholkonsum und lärmende Gruppen seien in diesem Sommer kaum noch aufgefallen. „Die bloße Anwesenheit der Polizei schreckt diese Art von Touristen ab“, so Marín.

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Auch Wandel am britischen Ballermann spürbar

Auch in Magaluf, jahrelang international für exzessive Partys bekannt, macht sich laut Rathaus von Calvià ein Wandel bemerkbar. Die Saison sei „äußerst ruhig“ verlaufen, betont Mauricio Carballeda, Präsident des Hotelierverbands Palmanova-Magaluf. Strengere Vorschriften beim Alkoholverkauf, kürzere Öffnungszeiten der Clubs und konsequente Kontrollen durch Polizei und Guardia Civil hätten dazu beigetragen. Parallel dazu setzen die Behörden auf moderne Überwachung mit Kameras und Drohnen.

Das veränderte Besucherprofil unterstützt den Trend: Statt junger Briten auf Sauftour reisen heute mehr Familien mit höherer Kaufkraft an. Zwar gab es in Palmanova und Magaluf etwas weniger Buchungen als im Vorjahr, doch dieser Rückgang wurde durch höhere Preise kompensiert. „Wir kehren zurück zu Zahlen wie vor der Pandemie“, erklärt Carballeda.


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Auch an der Playa de Palma sank die Zahl der Übernachtungen leicht um rund vier Prozent – ein Effekt, den Hoteliers mit kürzeren Aufenthalten erklären. Gleichzeitig stiegen die Preise im Schnitt um 8 Prozent. Für September rechnen die Hoteliers mit einer Auslastung von etwa 85 Prozent, auch für Oktober sehen die Prognosen positiv aus.