Diese Faustregel hat wohl jeder Autofahrer schon einmal gehört: Von Oktober bis Ostern sind im Verkehr Winterreifen angesagt. Doch tatsächlich hat sie keine rechtliche Bedeutung. Die Kurzform „Von O bis O“ soll lediglich als gut zu merkende Eselsbrücke dienen. Doch wann müssen denn nun Winterreifen aufgezogen werden? Und tun es auch Allwetterreifen beziehungsweise Ganzjahresreifen?
„Eine klassische Winterreifen-Pflicht gibt’s in Deutschland nicht. Es gibt eine situative Winterreifen-Pflicht“, erklärt der bekannte Verbraucherschützer Ron Perduss in unserer Reihe „DER WESTEN klärt auf“. Somit sind Sommerreifen in den Wintermonaten nicht grundsätzlich verboten. „Bei Glätte und Schnee darfst du aber nicht mit Sommerreifen fahren, sonst riskierst du ein Bußgeld“, betont Perduss.
Bei Schnee ohne Winterreifen – Bußgeld droht!
Laut ADAC wird ein Verstoß für den Fahrer mit einem Bußgeld in Höhe von 60 Euro geahndet. Hinzu kommt ein Punkt in der Flensburger Verkehrssünder-Kartei. Dem Halter des Fahrzeugs drohen 75 Euro und ebenfalls ein Punkt. Kommt es zu einem Unfall, kann es zudem Ärger geben mit der Versicherung und der Polizei, und zwar wegen einer möglichen Mitschuld.
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Abgesehen von Schnee und Glätte spielt bei der Reifenwahl auch die Außentemperatur eine Rolle. Bei Temperaturen unter 7 Grad sollten Winterreifen oder zumindest Allwetterreifen verwendet werden. Denn diese haben eine spezielle Gummi-Mischung, die auch bei Kälte weich und elastisch bleibt und somit im Verkehr mehr Bodenhaftung bietet.
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In weiten Teilen Deutschlands wird es zwar kalt, aber es gibt kaum noch Winter mit Schneefall. Sind Winterreifen dann im Verkehr wirklich nötig? „Wohnst du in der Stadt, setze auf Allwetterreifen“, rät Ron Perduss. Diese Kompromisslösung aus Sommer- und Winterreifen reicht dann häufig aus und spart auch noch Geld (mehr dazu in dem Video, das hier im Artikel eingebaut ist).
Experte rät zum Online-Kauf
Doch egal ob Sommerreifen, Winterreifen oder Allwetterreifen – Ron Perduss rät dazu, die Pneus online zu kaufen und sich diese dann zum Aufziehen in eine Werkstatt schicken lassen. Das spart abermals einige Euros.
Übrigens: Laut Gesetz müssen Winterreifen mindestens 1,6 Millimeter Profiltiefe haben. Der ADAC empfiehlt aus Sicherheitsgründen mindestens vier Millimeter und einen Austausch nach spätestens sechs Jahren, weil dann die Gummi-Mischung härter wird.
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Ron Perduss (mehr als 325.000 Follower auf Social Media) zählt zu den gefragtesten Experten für Finanz- und Verbraucherthemen in Deutschland. In unserer Video-Reihe „DER WESTEN klärt auf“ verrät dir der ausgebildete Bankkaufmann und mehrfach ausgezeichnete Journalist, wie du Geld sparst, zu deinem Recht kommst, deine Gesundheit schützt oder üblen Tricks und Täuschungen aus dem Weg gehst. Ob beim Online-Shopping, auf dem Kreuzfahrt-Schiff, im Urlaubshotel, im Supermarkt oder eben auch bei der Entscheidung für oder gegen Winterreifen.




