Erst im Mai dieses Jahres war Ben Cohen wegen Zwischenrufen im Kapitol festgenommen worden: „Sie töten arme Kinder in Gaza und bezahlen dafür, indem Sie den Kindern hier die Medicaid-Leistungen kürzen“, rief der Eiskonzern-Gründer in Bezug auf Israel in einer Rede des US-Gesundheitsministers im US-Senat.
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Seitdem hat der 74-Jährige nicht aufgehört, Israel für seinen Umgang mit der Zivilbevölkerung in Gaza zu kritisieren. Dafür wollte Cohen sogar ein pro-palästinensisches Eis auf den Markt bringen, doch der Konzern machte ihm einen Strich durch die Rechnung.
Frieden für Israel und Palästina mit Eis?
Er steht in einer gemütlichen Küche mit Naturholzschränken vor sich eine Wassermelone. Cohen erklärt in einem Instagram-Reel, dass „Ben & Jerry’s“ vorhatte, ein Wassermelonen-Eis rauszubringen. Die Wassermelone, dargestellt mit grün-weißer Schale, rotem Fruchtfleisch und schwarzen Kernen, wird oft als Abwandlung der palästinensischen Flagge für politische Statements genutzt.
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Das weiß auch der Magnum-Konzern, dem die Eismarke mittlerweile zu großen Teilen gehört, und verhinderte das Melonen-Eis. Das will Cohen nicht auf sich sitzen lassen, erklärt er in seinem Instagram-Beitrag. „Ich mache jetzt das, was sie nicht konnten.“
Für dieses Projekt ruft Cohen die Öffentlichkeit zur Mitgestaltung auf. Fans von Ben and Jerry’s dürfen Rezeptideen, Namen und Designs vorschlagen. „Revolutionen sind kreativ“, erklärt der 74-Jährige. „Wir müssen unsere Stimme weiterhin erheben, wenn Ben and Jerry’s dies nicht kann – um Frieden, Gerechtigkeit und Würde in Palästina zu sichern.“ Cohen betont, dass Solidarität mit Israel und Palästina gleichermaßen wichtig sei, um gegenseitiges Verständnis zu fördern.
Unter seiner Marke „Ben’s Best“, die er 2016 zur Unterstützung des Politikers Bernie Sanders gründete, soll eine limitierte Auflage erscheinen. Die Marke diente schon mehrfach sozialen und politischen Anliegen.
Konflikt zwischen Unilever und Israel-Engagement
Jerry Greenfield, Mitbegründer der bekannten Eismarke, zog sich kürzlich aus politischen Gründen zurück. Seiner Ansicht nach wird Ben and Jerry’s zunehmend „zum Schweigen gebracht“ und kann die eigenen Werte kaum noch vertreten.
Seit dem Jahr 2000 gehört Ben and Jerry’s zum Unilever-Konzern. Zwar behielt das Unternehmen einen unabhängigen Vorstand, doch die Freiheit, gesellschaftliche Themen wie Israel und Palästina offen anzusprechen, wurde eingeschränkt. Cohen und Greenfield wollten ihre Marke zurückkaufen, doch Unilever lehnte den Plan ab.
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Ben and Jerry’s wurde 1978 mit der Mission gegründet, „Menschenrechte und Menschenwürde zu fördern“. Diese Werte versucht Cohen weiterhin zu vertreten, obwohl die Unternehmenspolitik ihm dies zunehmend erschwert. Sein Mitgründer Jerry Greenfield teilt seine Haltung: Beide wünschen sich, dass die Marke wieder klar für Frieden in Israel, Palästina und weltweit steht.
