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Rente: Unions-Abgeordnete stellen sich Merz-Plan in den Weg – „Nicht hinnehmbar“

Das Schwarz-Rot-Paket für die Rente sorgt für Konflikte: Junge Unionsabgeordnete warnen Kanzler Merz vor Belastungen.

© IMAGO/dts Nachrichtenagentur

Bürgergeld und Rente: Das musst Du wissen

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Das Schwarz-Rot-Paket für die Rente stößt auf Widerstand innerhalb der Union. Die Junge Gruppe wirft der Koalition vor, mit 115 Milliarden Euro an Mehrkosten die junge Generation zu belasten. Kanzler Merz soll eingreifen, um das Vorhaben zukunftssicher zu gestalten. Kritiker warnen vor einer dauerhaften finanziellen Last und ungeklärten Folgekosten.

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Junge Gruppe kritisiert Rente und Merz

Das geplante Rentenpaket der Bundesregierung sorgt für heftige Diskussionen innerhalb der Union. Die Junge Gruppe, eine Gruppierung von 18 jungen Abgeordneten der Unionsfraktion, stellt sich gegen das milliardenschwere Vorhaben. Pascal Reddig, Vorsitzender der Jungen Gruppe, bezeichnete das Paket als „das teuerste Sozialgesetz dieses Jahrhunderts“ und erklärte gegenüber dem „Spiegel“, es sei „nicht hinnehmbar“.

Besonders die Folgekosten nach 2031, die im Koalitionsvertrag nicht gedeckt seien, stoßen auf Widerstand. Laut einem Beschluss der Jungpolitiker würden Mehrkosten von über 115 Milliarden Euro in den Jahren 2032 bis 2040 entstehen. Dies sei gegenüber der jungen Generation nicht zu rechtfertigen, warnt Reddig.

Auch die dauerhafte Stabilisierung des Rentenniveaus über die vereinbarten 48 Prozent hinaus steht in der Kritik. Der Gesetzentwurf von Arbeitsministerin Bärbel Bas sieht eine dauerhafte Anhebung vor, die nach Einschätzung der Gruppe massive finanzielle Belastungen für junge Generationen bedeutet. Für die Jungen in der Union ist klar: Das Vorhaben ist in seiner jetzigen Form „nicht zustimmungsfähig“.

Konflikte spitzen sich zu

Konrad Körner, stellvertretender Vorsitzender der Jungen Gruppe, kritisierte, dass die geplanten Mehrausgaben „durch die Hintertür“ umgesetzt würden. Statt über 115 Milliarden Euro auszugeben, müsse eine zukunftssichere Rentenreform folgen. Die jungen Abgeordneten fordern Kanzler Friedrich Merz auf, die Belastungen für junge Menschen ernst zu nehmen. Sie erinnern daran, dass Merz selbst betonte, die junge Generation dürfe nicht benachteiligt werden, nur weil sie zahlenmäßig unterrepräsentiert sei.


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Neben der Haltelinie beim Rentenniveau enthält das geplante Paket auch die Ausweitung der Mütterrente, die jährlich fünf Milliarden Euro kosten soll. Union und SPD drängen darauf, das Rentenpaket noch in diesem Jahr zu beschließen, damit es 2026 in Kraft treten kann. Doch die jungen Unionsabgeordneten könnten das Vorhaben blockieren, wenn ihre Kritik nicht berücksichtigt wird. Die Rentenpolitik könnte so zu einer Zerreißprobe für die schwarz-rote Koalition werden.

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