Veröffentlicht inHamburg

Coronavirus in Hamburg: Sterben jetzt die beliebten Flohmärkte der Stadt?

Coronavirus in Hamburg: Sterben jetzt die beliebten Flohmärkte der Stadt?

Flohmarkt Flohschanze.jpg
Die Flohschanze findet seit 20 Jahren auf dem Heiligengeistfeld statt. Foto: Bartek Kreschinski/marktkultur hamburg

Hamburg. 

Flohmärkte erfreuen sich in Hamburg einer großen Beliebtheit. Jedes Wochenende tummeln sich hier Hunderte von Menschen und suchen zwischen altem Gerümpel nach verborgenen Schätzen. Doch seit der Corona-Krise ist Schluss damit! Alle Flohmärkte mussten schließen. Zu groß ist die Gefahr, dass man sich in den Menschenmengen mit dem Coronavirus anstecken könnte.

Wie wird es mit den Märkten jetzt weitergehen? Werden sie bald wieder öffnen oder geht mit ihrer Schließung wegen des Coronavirus ein Stück von Flohmarktkultur in Hamburg verloren?

Coronavirus in Hamburg: Flohmärkte vorerst verboten

Einer der Veranstalter von Flohmärkten in Hamburg ist „marktkultur hamburg”. Seit 1996 organisiert das Team Antik- und Flohmärkte in der ganzen Stadt. Unter anderem auch die Flohschanze oder den Kulturflohmarkt rund ums Museum der Arbeit.

Auch sie stellt die Corona-Krise vor ein großes Problem: Da Flohmärkte unter das Großveranstaltungsverbot fallen, sind sie noch bis zum 31. August verboten. Rund 40 Flohmärkte des Veranstalters könnten von der Regelung betroffen sein.

Veranstalter in der Krise

Das trifft das Team hart, denn von Oktober bis März habe der Veranstalter kaum Geld verdienen können, sagt Bartek Kreschinkski, Chef der „marktkultur hamburg”. Und alle geplanten Flohmärkte für die umsatzstarken Frühlings- und Sommermonate seien ins Wasser gefallen.

„So gesehen ist unsere finanzielle Situation existenzbedrohend, da wir zurzeit während der Hauptsaison keine Einnahmen erwirtschaften können, die aber dringend benötigt werden, um laufende Betriebskosten zu decken und über den nächsten Winter zu kommen”, berichtet Kreschinkski.

Sollte sich die Lage nicht verbessern, sieht der Veranstalter einen Umsatzverlust von 80-90 Prozent. Für das Personal soll bereits Kurzarbeitergeld beantragt worden sein. Einige Mitarbeiter mussten sogar gekündigt werden.

––––––––––––

Weitere News aus Hamburg:

–––––––––––––

Rückgang der Aussteller und Besucher?

Auch für die Zeit nach Corona macht sich Kreschinski Sorgen: „Es wird sicherlich aufgrund von Corona, aber auch wetterbedingt, ab September einen Rückgang der Flohmarktaussteller geben.”

Jedoch betont er auch, dass es in Hamburg viele flohmarktbegeisterte Menschen gibt: „Für viele ist es ein Arbeitsplatz, der dazu beiträgt, bei finanziellen Engpässen neben ihren Sozialleistungen oder ihrer geringen Rente über die Runden zu kommen, um ihre Familie zu ernähren oder die Miete zu zahlen.”

Einen Rückgang der Besucherzahlen befürchtet der Veranstalter ebenfalls nicht. Er ist davon überzeugt, dass alle, die Lust auf Flohmärkte haben, auch nach der Corona-Krise und den Verboten wieder über einen Flohmarkt spazieren werden.

Flohmärkte doch bald wieder möglich?

Kreschinski hofft, dass die Märkte doch schon wieder früher öffnen können. „Man könnte Outdoor-Flohmärkte unter freiem Himmel in einem kleineren Format und unter Hygieneauflagen anbieten”, schlägt er vor.

Ob sich sein Plan sich in die Tat umsetzen lässt, bleibt abzuwarten.