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Hamburg: Frau lebt in völliger Isolation – der Grund dafür ist nicht Corona

Hamburg: Frau lebt in völliger Isolation – der Grund dafür ist nicht Corona

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Die Frau aus Hamburg ist nur froh, dass sie inzwischen fürs Tragen einer Maske nicht mehr schief angeschaut wird (Symbolbild) Foto: Itar-Tass/Imago

Hamburg. 

Mann muss das klar sagen: Elke R. aus Hamburg hat es nicht einfach.

Die 51-jährige Frau aus Hamburg lebt isoliert von der Gesellschaft in ihrer Wohnung und kann nur mit einer speziellen Maske einkaufen gehen. Doch das liegt nicht am Coronavirus.

Hamburg: Deswegen lebt Elke R. in Isolation

Schuld ist eine seltene Krankheit: Die Bankkauffrau leidet unter einer vielfachen Chemieunverträglichkeit (CMS). Das bedeutet, dass Elke im wahrsten Sinne des Wortes einige Dinge nicht riechen kann. CMS ist nämlich eine Multisystem-Erkrankung mit starken Unverträglichkeiten gegen Gerüche, die in Duftstoffen, Waschmitteln, Klebstoffen oder im Zigarettenrauch enthalten sind.

Aber auch Desinfektionsmittel kann Elke aus Hamburg nicht riechen. Das geht sogar so weit, dass bereits eine sehr kleine Dosis ausreicht, um Symptome wie Atemnot, Sehstörungen, Ohnmacht oder einen anaphylaktischen Schock bei ihr auszulösen.

Elke aus Hamburg muss jetzt besonders aufpassen

Gerade in Zeiten von Corona, wo sich die Menschen besonders oft die Hände waschen und desinfizieren, stellt das Elke vor große Herausforderungen.

„Seit Beginn der Pandemie ist die Situation eskaliert“, sagt sie gegenüber der „Bild“. „Ich laufe gefühlt durchgängig durch Nebel und bin ständig auf der Flucht vor der nächsten gefährlichen Situation. Wenn jemand sein Desinfektionsfläschchen rausholt, drehe ich sofort ab.“

Ärztin aus Hamburg erklärt das Phänomen

Eine chronische Vergiftung ihres Körpers ist Schuld an ihrer schlimmen Krankheit. Dr. Sonja Reitz erklärt der „Bild“: Den Patienten fehlen – meist genetisch bedingt – Entgiftungsenzyme, so dass der Alltag und normales Essen zu einer Anhäufung von Giften im Körper führt.“

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Und fügt hinzu: „Man muss sich das wie bei einer Müllabfuhr vorstellen. Wird der Müll nicht abgeholt, wird er zu einem giftigen Berg, durch den sich chronische Krankheiten und Allergien entwickeln.“

Elke aus Hamburg leidet schon lange an der Krankheit

Elke leidet schon seit vielen Jahren an der Diagnose. Mit Mitte 20 sei sie das erste Mal an Folgen der Krankheit zusammengebrochen, berichtet die „Bild“. Danach folgten drei anaphylaktische Schocks, heißt es weiter.

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Mit gerade einmal 36 Jahren muss Elke daher in Frührente gehen. Seitdem wohnt sie in völliger Isolation: Ihre Wohnung ist hermetisch abgeriegelt, sie geht nur mit einer speziellen Silikonmaske einkaufen, sie hat keinen Partner und auch keine Kinder.

Das einzige Gute an der Corona-Pandemie in Hamburg

Ein Allergie-Notfallset hat sie ebenfalls immer dabei, wenn sie das Haus verlässt. Adrenalin-Fertigspritzen haben ihr schon mehrfach das Leben gerettet.

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„Ich lebe sozusagen seit 15 Jahren in Corona-Isolation“ sagt sie. „Das einzig Gute an der Pandemie ist, dass ich jetzt nicht mehr komisch angeschaut werde, wenn ich Maske trage.“ (kf)