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Deutsche Post befragt Paket-Shops an der Ostsee – irrer Fragen-Katalog geht rum

Post-Krise an der Ostsee. Die Deutsche Post treibt Partner mit einem absurden Fragen-Katalog in den Wahnsinn.

© IMAGO / CHROMORANGE

DHL – Der Paketdienst mit den drei rätselhaften Buchstaben

In diesem Video stellen wir dir den Logistik-Riesen DHL vor und beantworten die Frage, wofür DHL eigentlich steht.

Die Deutsche Post sorgt an der Ostseeküste für erhitzte Gemüter. Inhaber von Paket-Shops, die als Partnerfilialen des Konzerns fungieren, schlagen Alarm. Ein bizarrer Fragen-Katalog, der ihnen von der Post vorgesetzt wurde, lässt sie fassungslos zurück.

Besonders irritierend: Die Fragen scheinen eher einem Bürokratie-Wahn zu entspringen als der Verbesserung des Kundenservice. Ein Video, das diese Gängelung aufdeckt, sorgt in den sozialen Medien für Furore.

Deutsche Post: Paket-Shop-Wahnsinn an der Ostsee

„Wusstet ihr eigentlich, dass man als Partner der Deutschen Post jedes Jahr gewisse Anforderungen erfüllen muss?“, fragt eine sichtlich genervte Betreiberin, deren Clip auf Facebook viral geht. 600 Fragen über die Deutsche Post müssen die Filialen beantworten, bevor sie als Partnerfiliale aufgenommen werden können. Auch auf die Google-Bewertungen achtet die Deutsche Post. Mindestens 10 positive müssen angeblich erreicht sein, bevor eine Partnerschaft in Frage kommt.

Die Deutsche Post stellt in einem Statement jedoch klar: „Der Fragenkatalog mit 300 Fragen soll in keinster Weise unsere Partner gängeln. Ziel des Fragenkatalogs ist es, eine hohe Servicequalität für unsere Kunden sicherzustellen und unseren Partnern eine Gelegenheit zu bieten, zum Beispiel zu prüfen, ob sie alle Materialien vorliegen haben oder ob ihnen ggf. etwas fehlt.“

Deutsche Post: Shops müssen absurde Fragen beantworten

Die Betreiber berichten, dass die Deutsche Post offenbar immer härtere Anforderungen an ihre Partner stellt, ohne dafür eine angemessene Gegenleistung zu bieten. „Wir müssen auch verschiedene Lehrgänge machen, zum Beispiel über Gefahrengut“, klagt die Ladenbesitzerin. Doch auch darauf hat die Deutsche Post eine Antwort: „Sie können damit das auch im Video genannte Zertifikat erhalten, welches übrigens auch gesondert vergütet wird“ und sagt weiter: „Es ist uns wichtig, mit unseren Partnern auf Augenhöhe zusammenzuarbeiten, sie mit Schulungen und bei Fragen zu unterstützen und ihnen die vollständige Ausstattung bereitzustellen.“


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Über 2.000 Views hat das Facebook-Video mittlerweile erreicht. In den Kommentaren wirbt die Partnerfiliale bereits damit, doch bitte ihre Filiale zu bewerten. Mindestens auf 10 muss sie ja auch kommen, um ihren Status zu behalten.

Paket-Shops rebellieren gegen die Deutsche Post

Mit immer mehr Vorgaben und kaum Unterstützung seitens der Post wird der Betrieb eines Paketshops zunehmend unattraktiv. Während sich in den Großstädten häufig Paketshops aneinander reihen, könnte das besonders in ländlichen Regionen zu einem ernsthaften Problem führen.

Bereits jetzt ist das Netz an Postfilialen ausgedünnt und Alternativen wie Paketautomaten können nur bedingt Abhilfe schaffen. Bleibt abzuwarten, ob der Konzern seine Strategie überdenkt oder ob Paket-Shops doch bald das Handtuch werfen. Die Geduld der Betreiber ist jedenfalls am Ende und das könnte vor allem Kunden teuer zu stehen kommen.