Heiligenhafen, ein beliebtes Ostsee-Ziel im Kreis Ostholstein hat ein richtiges Problem. Nur wenige Wochen vor dem Start der Badesaison steht der Strand am Steinwarder buchstäblich nackt da.
Die Wintermonate haben mit voller Wucht zugeschlagen. Hochwasser, heftige Stürme und Dauerregen haben ganze Teile des Strandes weggespült. Was bleibt, ist ein trostloser Anblick.
Sand-Krise an der Küste: Ostsee-Ort in Not
Doch das lässt der Ostsee-Ort nicht auf sich sitzen, jetzt wird gegengesteuert. Ab dem 13. Mai rollen hunderte Lastwagen aus der Gemeinde Malente an, randvoll beladen mit frischem Sand aus einem Kieswerk. Ganze 350 Lkw-Ladungen sollen es werden. Das Ziel ist es den Strand in Rekordzeit wieder urlaubstauglich machen. Die Kosten belaufen sich dabei auf satte 370.000 Euro.
Eike Doyen, Tourismuschef von Heiligenhafen, verteidigt die Maßnahme, wie der „NDR“ berichtet. Ihm nach wäre es technisch zu aufwendig und schlicht zu teuer Sand aus der Ostsee aufzuspülen. Deshalb greift man zur pragmatischen Lösung aus dem Inland. Doch der Sand ist nicht nur für das perfekte Urlaubsfoto gedacht. Vielmehr geht es auch um den Schutz der Küste.
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Der Ostsee-Sommer steht auf der Kippe
So erzählt Doyen weiter, dass der Dünenfuß freigelegt wurde und dieser dringend wieder mit Sand bedeckt werden müse, um weitere Erosion zu verhindern. Zehn Tage soll die großangelegte Aufschüttung dauern. Währenddessen verwandeln sich Teile der Strandpromenade in eine Baustelle. Doch nicht alle finden das gut. In den sozialen Medien hagelt es Kritik. Einige fragen sich, wie eine Ladung Sand über 1.000 Euro kosten kann.
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Andere kritisieren den ökologischen Eingriff und manche bezweifeln sogar den Nutzen: „Der Sand fühlt sich an wie in einer Kiesgrube – null Strandfeeling“, heißt es in einem Kommentar. Doch die Verantwortlichen lassen sich davon nicht beirren. Für Heiligenhafen steht viel auf dem Spiel. Die Strände sind das Aushängeschild der Region.