Jan Böhmermann hat mit seiner jüngsten Enthüllung in der Sendung „ZDF Magazin Royale“ erneut Wellen geschlagen. Dieses Mal richtete sich der Satiriker gegen den anonymen rechten YouTuber hinter dem Kanal „Clownswelt“. Sein Sender reagiert nun.
Der YouTuber „Clownswelt“ beschäftigt sich mit gesellschaftlich polarisierenden Themen wie Migration und Asyl, Gender und dem öffentlich-rechtlichen Rundfunk. Doch was vom Redaktionsteam als investigativer Coup verkauft wurde, entwickelte sich in den Tagen danach zur Kontroverse – sowohl für Böhmermann selbst als auch für das ZDF. Es gab eine Welle an Kritik und Empörung und einen regelrechten Shitstorm im Netz.
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Enttarnung von Clownswelt-Betreiber
In der Ausgabe des „ZDF Magazin Royale“ vom 9. Mai 2025 enthüllte Böhmermann erstmals Details über den Betreiber von „Clownswelt“. Das ZDF betont aber: „Anders als zunehmend behauptet, wurden in der Sendung weder der volle Name des fraglichen YouTubers noch dessen Wohnort genannt oder ein identifizierendes Bild von ihm gezeigt.“
Dennoch reichten die Informationen aus, um den Betreiber der „Clownswelt“ ohne Probleme zu identifizieren. Dies hat massive Diskussionen nach sich gezogen, nicht zuletzt wegen des Vorwurfs des „Doxing“, also der unautorisierten Veröffentlichung persönlicher Daten. Kritiker bemängeln, dass durch diese Offenlegungen sogar die private Sicherheit des YouTubers gefährdet sein könnte.
Tatsächlich beflügelte Böhmermann die Reichweite des „Clownswelt“-Kanals sogar noch. Sie explodierte nach der öffentlichen Aufmerksamkeit regelrecht. Die Abonnentenzahl des Kanals verdoppelte sich von rund 227.000 vor der Sendung auf über 450.000 – ein typisches Beispiel für den sogenannten Streisand-Effekt.
ZDF verteidigt Böhmermann
Trotz des Gegenwinds verteidigt das ZDF jetzt die Böhmermann-Aktion. In einer Stellungnahme betont das Zweite: „Die Sendung beschäftigte sich mit politisch rechten YouTuberinnen und YouTubern. Die Berichterstattung behandelte dabei ein Thema von erheblichem öffentlichen Interesse.“ Es seien Kanäle, „die mit Hass und Hetze und hoher Reichweite gegen unsere freiheitlich demokratische Grundordnung agieren“.
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Trotz der Kritik bleibt das ZDF also unbeirrt, was den Umgang mit „Clownswelt“ sowie die Vorgehensweise von Böhmermann betrifft. Die Redaktion des „ZDF Magazin Royale“ habe sorgfältig recherchiert. Außerdem verweist das ZDF auf die gesetzlich verankerte Impressumspflicht, gegen die der YouTuber klar verstoßen habe. „Bei Personen, die in der Öffentlichkeit agieren, gibt es kein allgemeines Recht auf Anonymität“, unterstreicht der Sender.