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Aldi Nord und Aldi Süd bald Geschichte? Ausgerechnet Lidl könnte zum Problem werden

Werden Aldi Nord und Aldi Süd wieder vereint? Ausgerechnet Lidl könnte bei einer möglichen Fusion zum Problem werden.

© IMAGO/Bihlmayerfotografie

Supermark vs. Discounter: Das ist der Unterschied

Mit Aldi, Lidl, Rewe, Edeka und Co.gibt es in Deutschland viele verschieden Lebensmittelmärkte. Bei den einen handelt es sich um Supermärkte, bei den anderen um Discounter. Doch wo ist der Unterschied?

Wer einkaufen geht, hat die Qual der Wahl, was die Geschäfte angeht. Neben Supermärkten wie Rewe, Edeka, Kaufland und Co. bieten sich auch Aldi Nord und Aldi Süd an. Immer wieder gibt es Spekulationen darüber, ob die beiden Aldi-Unternehmen künftig fusionieren.

Denn als die Aldi Brüder Theo Albrecht und Karl Albrecht 1913 ihr Imperium in Essen gründeten, war eine Aufteilung eigentlich gar nicht geplant. Sollte es tatsächlich zu einer Wiedervereinigung kommen, könnte es allerdings Probleme geben – ausgerechnet wegen des Konkurrenten Lidl.

Aldi Nord und Süd bald vereint?

Wie die „Rheinische Post“ berichtet, nähern sich Aldi Nord und Aldi Süd immer mehr an. 2020 haben sie ihre Eigenmarken vereinheitlicht und zeitweise gemeinsam geworben. Ein Vorteil einer Zusammenführung wäre die Kostenersparnis. Handelsexperte Gerrit Heinemann schätzt eine Summe im dreistelligen bis vierstelligen Millionenbereich. Aktuell sollen die Unternehmen so ernst wie noch nie über einen Zusammenschluss nachdenken.

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Der könnte aber aus mehreren Gründen kompliziert werden. Aldi Nord gehören drei Stiftungen: Die Markus-Stiftung, die Lukas-Stiftung und die Jakobus-Stiftung. Aldi Süd gehören die Siepmann-Stfiftung und die Audiris-Stiftung. Diese fünf Stiftungen sind rechtlich und strukturell unabhängig und nicht einfach zusammenzulegen. Man könnte sie allerdings unter einer gemeinsamen Holding vereinen, ohne ihre Zwecke zu verändern – das wäre möglich. Dann könnte ihnen allerdings immer noch Lidl und das Kartellamt zum Verhängnis werden.

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Ausgerechnet Lidl könnte zum Problem werden

Der größte Stolperstein ist nämlich das Kartellrecht: Zusammen hätten Aldi Nord und Süd über 110 Milliarden Euro Umsatz. Schließen sich die Unternehmen zusammen, verdrängen sie Lidl damit vom Spitzenplatz. Das wiederum könnte den Wettbewerb gefährden.


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Beispielsweise durch Preisdruck auf Lieferanten oder weniger Auswahl für Kunden. Deshalb kann man Lidls Marktposition als einen ein Maßstab sehen, an dem geprüft wird, ob der Zusammenschluss wettbewerbsrechtlich bedenklich ist. Juristisch und organisatorisch wäre ein Zusammenschluss also schon möglich – aber das Bundeskartellamt müsste zustimmen. Denn es hat die Aufgabe, den Wettbewerb in Deutschland zu schützen und zu fördern.