Veröffentlicht inNorddeutschland

Camping-Platz im Sturm zerstört – „Sowas habe ich noch nie erlebt“

Die Camping-Idylle in Sachsen-Anhalt wird nach einem großen Unwetter zum Trümmerfeld. Eine Windhose sorgt für Zerstörung.

© IMAGO/Guido Schiefer

Glückliche Pfoten im Grünen: Hilfreiche Tipps fürs Camping mit Hund!

Tipps für Campingliebhaber, die ihre Hunde mit in den Urlaub nehmen möchten.

Ein heftiges Unwetter hat am Donnerstagnachmittag in der Region Stendal in Sachsen-Anhalt verheerende Schäden an einem Camping-Platz angerichtet.

Besonders heftig traf es den Platz nahe Hassel, wo eine mutmaßliche Windhose innerhalb weniger Minuten für Chaos sorgte. Zahlreiche Bäume wurden wie Streichhölzer umgeknickt, Zelte und Wohnwagen zerstört.

Camping-Hölle in Sachsen-Anhalt: Sturm reißt alles nieder

„Also, das ist mein Wochenendgrundstück. Und das ist halt das, was übriggeblieben ist“, erzählt Dauercamperin Diana Schwertfeger. Innerhalb von zehn Minuten sei eine Windhose durchgezogen, berichtet sie, während sie zwischen zertrümmerten Pavillons und zerquetschten Gartenhäusern steht. „Wir mussten fluchtartig alles verlassen, weil von Nachbargrundstück ein Baum nach dem anderen rüber ist.“ Ihr Wohnwagen blieb zwar verschont, doch fast alles andere wurde in Mitleidenschaft gezogen.

„Also das war wirklich richtig unheimlich. Es fing an zu regnen, es fing an zu stürmen – und dann kam das wie Nebel aus dem Nichts. So etwas habe ich noch nie erlebt“, erzählt sie weiter. Die Feuerwehr war stundenlang im Dauereinsatz. Allein im Landkreis Stendal wurden mehr als 70 wetterbedingte Einsätze gemeldet, so schildert Stadtwehrleiter Martin Jurga schildert dramatische Szenen: „Wir waren gerade von einem Brandeinsatz unterwegs, als das Unwetter losbrach. Wir konnten stellenweise nur noch mit 20 km/h fahren. Die Sicht war gleich null.“

+++Camping: Schon wieder Preis-Schock! Hier wird es für Camper jetzt richtig teuer+++

Camping-Idylle wird zum Trümmerfeld

Auch der Campingplatz war für die Einsatzkräfte eine Herausforderung. Umgestürzte Bäume blockierten Wege, zahlreiche Parzellen wurden verwüstet. Auch der Großteil des angrenzenden Fichtenwaldes ist schwer beschädigt. Aus Sicherheitsgründen wurde die Camping-Anlage am Freitagmorgen dann komplett geräumt. Die Camper versuchen das Beste aus der Situation zu machen, mit Zusammenhalt, Tatkraft und einer Prise schwarzem Humor. „Wir sind dann die Pflegekasse. So nennen wir uns, weil die Damen, die hier alle untergebracht sind, die arbeiten im Pflegebereich“, erklärt Dauercamperin Schwertfeger.


Hier mehr News:


„Als das Schlimmste vorbei war, haben wir gleich losgelegt – mit Kettensägen, mit Telefonen, mit allem, was wir hatten.“ Während einige Männer noch Bäume absägen, sitzen andere bei einem improvisierten Abendbrot zusammen. „Ich bin versichert“, sagt Schwertfeger und weiter: „Es dauert halt wieder ein bisschen mehr, das wieder alles so hergerichtet wie es vorher mal war.“ Auch andere Bewohner der Region schildern dramatische Szenen. Ein Anwohner erzählt von einem riesigen Baum, der direkt auf sein Haus zuraste.