„Karls“ ist vielen als Erdbeerhändler bekannt, doch das Unternehmen bietet mehr als frische Früchte. Besonders nahe der Ostsee betreibt es Erlebnis-Dörfer mit Fahrgeschäften, Hofläden und Manufakturen.
Doch ein Schild an den Eingängen sorgt für Aufsehen: „Ausländer-Feinde müssen leider draußen bleiben.“
Streit um Schild in den Ostsee-Dörfern
Das Schild hängt an den Dörfern seit 2015, erklärt Geschäftsführer Robert Dahl der „Frankfurter Rundschau“. Damals habe „Karls“ Geflüchtete aus Syrien in Erntehelfer-Unterkünften untergebracht. „Der Landkreis hatte damals angefragt, ob wir spontan Flüchtlinge unterbringen könnten, und das haben wir dann auch gemacht.“ Doch Dahl erlebte starke Kritik dafür.
Bei einer Bürgerversammlung traf Karls auf Widerstand, auch von Menschen, die extra von außerhalb kamen. Dennoch sei die Integration erfolgreich gewesen. „Es gab keine negativen Zwischenfälle, dafür aber viele positive Initiativen aus dem Dorf. Es war viel Solidarität zu spüren“, berichtet Dahl. Heute arbeiten etwa 60 der einstigen Geflüchteten im Unternehmen.
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Ostsee-Unternehmen bezieht mutig Stellung
Dahl will mit dem Schild zeigen, dass er hinter den ausländischen Mitarbeitern steht. Viele Erntehelfer kommen aus Polen, Rumänien oder früher aus der Ukraine. „Deshalb hatte ich das Bedürfnis, mit diesem Schild eine Ansage zu machen“, erklärt er. Die Rückmeldungen seien überwiegend positiv, obwohl es Kritik in rechten Facebook-Gruppen gab.
Auch online wird das Statement von Karls gelobt. „Es ist wichtig, in diesen Zeiten Haltung zu zeigen“, kommentiert ein User auf LinkedIn laut der „Frankfurter Rundschau“. BuzzFeed-News-Chefredakteurin Sabrina Hoffmann bezeichnet das Schild als „wichtiges und mutiges Statement“. Besonders in ostdeutschen Regionen wie an der Ostsee sei solch eine Haltung selten.
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Dahl beobachtet eine veränderte Stimmung in der Region, wo die AfD zuletzt starke Ergebnisse erzielte. Dennoch sieht er im Alltag bei der Arbeit mit Kunden und Mitarbeitern ein „sehr gutes Miteinander.“ Dem Ostsee-Unternehmen Karls gelingt so ein Zeichen für Solidarität und Offenheit in herausfordernden Zeiten.
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