Charles Brauer feiert am 3. Juli seinen 90. Geburtstag. Der Schauspieler, der vor allem für seine Rolle im „Tatort“ als Peter Brockmöller bekannt ist, blickt nicht nur auf sein Leben zurück, sondern auch auf die Veränderungen in der Filmbranche.

Der ehemalige „Tatort“-Star kritisiert die Entwicklung der Krimireihe. „Der ‚Tatort‘ ist inflationär geworden. Es ist viel zu viel“, äußert er gegenüber „t-online“. Doch das ist noch nicht alles, was er über die ARD-Reihe zu sagen hat.

Ex-„Tatort“-Ermittler übt scharfe Kritik

Während seiner Karriere stand Charles Brauer 16 Jahre lang mit Manfred Krug im Hamburger „Tatort“ vor der Kamera. Gemeinsam bildeten sie ein Erfolgsduo, das 38 erfolgreiche Folgen hervorbrachte. Heute schaut Brauer jedoch nur noch sporadisch die Krimireihe. Denn der Schauspieler vermisst die Qualität früherer Zeiten und findet, dass die Masse an Tatort-Folgen den Geschichten schadet.

Brauer sieht auch in der Besetzungsstrategie von Rollen einen Wandel. Er kritisiert den Druck, dass Rollen nur echte Betroffene spielen sollten. „Der absolute Schwachsinn ist natürlich, wenn für eine Rolle mit Bulimie auch die Schauspielerin Bulimie gehabt haben muss oder für eine Rolle im Rollstuhl nur ein Schauspieler im Rollstuhl infrage kommt. Das ist vollkommener Quatsch“, sagt er im Gespräch mit „t-online“. Ihm falle auf, „dass viel mehr Minderheiten bedient werden müssen.“ Für sei das eine Einschränkung, was den künstlerischen Anspruch betrifft.

„Einen Othello darfst du heute nicht mehr spielen, wenn du nicht schwarz bist. Das geht an die Substanz des Berufs und das ist schade. Dann könnte ich auch keinen Mörder spielen, das ist das krasseste Beispiel dafür.“

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Trotz seiner Kritik bleibt Brauer ein leidenschaftlicher Darsteller. Im Ernst-Deutsch-Theater in Hamburg spielt er bald wieder live auf der Bühne. Auch als Sprecher von Hörbüchern bleibt er aktiv.

Nach über sieben Jahrzehnten im Film- und Bühnenbusiness blickt Charles Brauer voller Gelassenheit auf seinen weiteren Weg. Mit Witz und Leidenschaft bleibt er ein prägender Vertreter der deutschsprachigen Schauspielszene. Seine Fans begeistert er weiterhin – sei es durch Lesungen, auf der Bühne oder durch prägnante Aussagen über aktuelle Entwicklungen, wie im „Tatort“.

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