Jeder Mensch trägt einen letzten Wunsch in sich. Etwas, das noch einmal tief im Herzen gespürt werden will – ein Ort, ein Duft, ein Gefühl. Für viele ist dieser Wunsch überraschend einfach: einmal noch das Meer sehen, den salzigen Wind auf der Haut spüren, die Wellen rauschen hören. Für Frau K. war es genau das – ein letztes Mal die Ostsee erleben, mit ihrer Tochter an ihrer Seite.
Die Ostsee – so nah und doch manchmal so fern. Für Frau K. bedeutete sie Erinnerung, Sehnsucht und Liebe. Jahrzehntelang war sie mit ihrem Mann hier gewesen, hatte mit ihm auf der Picknickdecke in der Sonne gelegen, war schwimmen gegangen, hatte gelacht, gelebt, geliebt. Und nun, am 28. Juni 2025, sollte es ein letztes Wiedersehen mit diesem besonderen Ort geben.
Ostsee: Abschied mit Sand zwischen den Fingern
Früh am Morgen starteten die Wunscherfüller Jonas und Mary mit dem Wünschewagen in Richtung Lübeck. Dort wartete bereits Frau K. – herausgeputzt, voller Vorfreude, im Bett liegend. Ihre Tochter machte ihr noch die Haare zurecht, als das Team sie in der Pflegeeinrichtung in Empfang nahm. Trotz schwülem Wetter blieb der Regen aus – der Himmel schien den Wunsch zu respektieren.
Kaum in Timmendorfer Strand angekommen, ging es direkt auf die Seebrücke. Dort, mit Blick auf das weite Meer, wurde Frau K. plötzlich ganz lebendig. Erinnerungen sprudelten hervor – begleitet von dem Wunsch nach einer Kugel Eis. Gesagt, getan. Auf der Promenade, mit Blick auf die Wellen, genoss sie das Eis wie ein Kind, das den Sommer schmeckt.
+++ Ostsee-Urlaub nicht mehr wie früher! Es herrschen massive Probleme +++
Ostsee: Ein letzter Blick, ein ewiger Moment
Mit jedem Löffel Eis, mit jedem Lächeln ihrer Tochter, mit jedem Atemzug Meerluft wurde der Tag für Frau K. zu etwas Unvergesslichem. Sie erzählte von früher, von Urlauben, von Sonne auf der Haut und dem Rauschen der Brandung im Ohr. Ihre Tochter ergänzte liebevoll die Geschichten – ein stiller Dialog voller Nähe und Wärme.
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Zum Abschluss ging es noch einmal auf die Brücke hinaus. Der Wind spielte mit den Haaren, die Kamera hielt den Moment fest. Ein letzter Blick über das Meer, ein letztes Innehalten – nur Mutter und Tochter, ganz für sich. Danach hieß es Abschied nehmen. Zwei Gläser mit Sand und Meerwasser, ein paar ausgedruckte Fotos und viele Erinnerungen im Herzen blieben zurück.
Seit 2014 bringen engagierte Samariterinnen und Samariter des ASB-Wünschewagens schwerkranke Menschen noch einmal an ihren Lieblingsort. Das Projekt ist spendenfinanziert.